Bauministerin Geywitz rät: Gasheizungen schnell austauschen – sie selbst behält ihre erst

Bundesbauministerin Geywitz steht vor enormen Herausforderungen. In Deutschland fehlen Mietwohnungen – zu hunderttausend. Zudem hat die Bauministerin eine schwere Debatte losgetreten. Sie forderte die Haushalte auf, Gasheizungen möglichst schnell auszutauschen. Sie selbst aber möchte privat ihre Gasheizung noch weiter nutzen. Auf die Nachfrage, wann sie selbst ihre Heizung austauschen würde, meinte die Bauministerin: „Wenn sie unreparierbar kaputt ist.“ Also nicht vorzeitig!

Geywitz: Wann wird das Wohnungsproblem gelöst?

Fraglich ist aber auch, wann das Wohnungsproblem nun gelöst werden kann. Und wie.

Das Problem zeigt sich an den Wohnungsbaukonzernen – und an der unveränderten Ausgangslage. Das Beispiel Vonovia:

In jüngster Vergangenheit errichtete die Immobiliengesellschaft Vonovia neue Wohnanlagen für etwa 3.000 Euro je Quadratmeter. Nun aber hat sich das Kostengefüge für den Bau merklich verteuert – ein Anstieg auf über 5.000 Euro pro Quadratmeter ist zu verzeichnen, um Wohneinheiten von vergleichbarer Güte zu schaffen.
Damit sich diese Kapitalanlage amortisiert, sieht sich eine Firma wie Vonovia gezwungen, die Miete für die jüngst gebauten Apartments auf 25 Euro je Quadratmeter festzusetzen. Dies setzt voraus, dass für ein Domizil mit 100 Quadratmetern Fläche monatlich 2.500 Euro aufzubringen sind.
Betrachtet man das durchschnittliche Nettoeinkommen einer deutschen Familie, das sich zwischen 3.000 und 3.500 Euro bewegt, so offenbart sich, dass ein bedenklich hoher Anteil von 70 bis 80 Prozent des verfügbaren Einkommens für die Miete verwendet werden müsste. Zu mieten könnte daher zu einem echten Luxus werden. .
Obwohl Vonovia diese Daten veröffentlicht hat, steht nicht ausschließlich dieser Konzern vor diesem Dilemma. Die gesamte Baubranche ist gegenwärtig mit dieser Kalkulation konfrontiert, um ihre Existenz zu sichern, und etlichen Unternehmen gelingt selbst dies kaum noch. Das legt nahe, dass es zu hohen Preisanstiegen für den deutschen Immobilienmarkt kommt.
Die Frage bleibt, ob die Firmen die gesteigerten Baukosten tragen und die höheren Mieten von den Bewohnern einfordern, oder ob sie auf neue Projekte verzichten und sich darauf beschränken, den vorhandenen Bestand zu bewahren.

In beiden Fällen – ob durch den Bau zu heutigen Höchstpreisen oder durch Verzicht auf Neubauprojekte inmitten der unverminderten Nachfrage durch kontinuierliche Migration – ist ein deutlicher Anstieg der Mieten naheliegend, da stets mehr Interessenten um den nicht vermehrbaren Wohnraum konkurrieren.