Der Bauernverband in Deutschland möchte das Freihandelsabkommen mit den sogenannten Mercosur-Staaten stoppen. Es sei grotesk, wenn Lebensmittel über die halbe Welt verteilt bzw. transportiert werden müssten. Die Fleischhaltung in Deutschland, ergo Rinder-, Geflügel- und Schweine-Haltung seien bedroht. Auch stellte Präsident Joachim Rukwied klar, dass die Regelungen zum – hier verminderten – Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auch für die Importe gelten müssten. Solche Regelungen sind in aller Regel bei Freihandelsabkommen schwierig durchzusetzen. Diese leben davon, dass die jeweiligen Händler – hier dann Südamerika – sich nicht Vorschriften gegenüber sehen dürfen, die wettbewerbshindern sind oder eine Art von Zoll darstellen.
Freihandel soll neu verhandelt werden – auch wegen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln
„Der Bauernverband fordert Bundesregierung und EU auf, das umstrittene Handelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten zu stoppen. Präsident Joachim Rukwied sagte der „Rheinischen Post“ (Dienstag): „Es ist doch schlichtweg grotesk, wenn Lebensmittel um die halbe Welt transportiert werden, obwohl wir sie vor der eigenen Haustür nachhaltiger erzeugen könnten.“
Das Abkommen sei gerade für die Bauern mit Schweine-, Geflügel- und Rinderhaltung eine große Bedrohung. „Das Mercosur-Abkommen darf so nicht kommen. Es muss neu verhandelt werden“, forderte Rukwied. Zudem würde man noch abhängiger von Importen, „also könnten in Krisensituationen die Preise stärker steigen“.
Der Präsident ergänzte, klargestellt werden müsse, dass etwa die Minderung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln genauso für Importe gelte. „Gleiches gilt für unsere Tierwohlstandards. Hält Südamerika diese Standards dann nicht ein, müssen die Importe von der EU gestoppt werden können.“ Allgemeine Bekenntnisse für mehr Nachhaltigkeit im Handel reichten jedenfalls nicht aus, sagte Rukwied.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Bauer mit Traktor, über dts Nachrichtenagentur