Annalena Baerbock sorgt aktuell für viel Zoff innerhalb der politischen Beobachterszene. Nun hat sie in einem Video, wie es die Medien beschreiben, das „N-Wort“ zitiert. In einem Tweet auf Twitter nun hat sie von einem Fehler gesprochen und davon, dass es ihr leid tue. Die Kritiker der Grünen verweisen allerdings derzeit darauf, dass die Partei diesen Teil des Interviews sogar habe kürzen wollen – eine solche Vorgehensweise ist journalistisch zumindest umstritten.
Baerbock wurde es „bewusst“
Die Kanzlerkandidatin scheint von dieser Kürzung nicht nur gewusst, sondern sie selbst auch vorangetrieben oder gefordert zu haben. Auf Twitter sagt sie dazu: „Während der Aufzeichnung ist mir das bewusst geworden. Deshalb haben wir mit dem Zentralrat abgewogen, ob das eindringliche Beispiel geeignet ist, auf die Missstände auch im Bildungsbereich hinzuweisen, oder ob die Aussprache des N-Wortes genau dieses Anliegen konterkariert“.
Mit ihrer Äußerung habe sie einen vollkommen anderen Kontext gewählt als der von ihr für die Benutzung desselben Wortes vor Monaten scharf kritisierte Tübinger OB Palmer. Die Kritik ist dennoch vehement.
So heißt es auch durch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Valerie Wilms auf Twitter: Langsam machen sich die Grünen mit ihrer Identitätspolitik absolut lächerlich: erst Indianer, jetzt Neger. Kommt mal wieder zurück in die Lebensrealität der Bevölkerung!“
Damit reagierte die Bundestagsabgeordnete auf einen Bericht der „Bild“, in dem beschrieben worden war, dass die Grünen das Baerbock-Interview einfach hatten kürzen wollen. Die umstrittene Passage ist nun mit einem Piepton überblendet. Dennoch ist die Aufregung um Frau Baerbock und die von den Kritikern behauptete Doppelmoral groß.
In der jüngsten Umfrage von Insa rangieren die Grünen 10 Prozentpunkte hinter der Union. Die Kanzlerschaft scheint ohnehin recht weit entfernt zu sein.