Probleme über Probleme für Annalena Baerbock und ihr Buch. Ob die jeweiligen Vorwürfe nun im Einzelfall richtig oder falsch sind – nach dem Lebenslauf-Dauer-Problem, den Einkommens-Nicht-Nachweisen und dem Doktor-Zuschuss taucht nun ihr Buch wieder auf. „Jetzt“ soll „Bild“ eine Passage enthalten, die auch schon in einem CDU-Buch stand. Kupferte sie von der CDU ab? Es wird spannend zu sehen, ob sie auch darauf reagiert. Die ersten Fehler am Buch hat sie nun den Berichten nach eingeräumt.
Buchtext auch im Grünen-Wahlprogramm
Tatsächlich ist der Abschnitt des Baerbock-Buchs mit dem des CDU-Buchs weitgehend übereinstimmend.
So argumentiert Baerbock: „Innovationseinheiten in den Behörden sollten eng und transparent mit Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden zusammenarbeiten, sich untereinander vernetzen, neue Ideen testen und eine positive Fehlerkultur etablieren.“
Die CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Heilmann und Nadine Schön hatten mit anderen Politikern der Partei nur minimal anders, dafür aber früher formuliert: „“Innovationseinheiten sollen mit Wissenschaft, Wirtschaft und Start-ups kooperieren, Risiken bewusst eingehen, neue Ideen niedrigschwellig ausprobieren und eine positive Fehlerkultur etablieren.“
Die Grünen indes sind nach Angaben der „Bild“ der Meinung, dass das Zitat aus Baerbocks Buch eher dem Wahlprogramm der Grünen entlehnt sei – zumindest dem Entwurf des Wahlprogramms, wie auch die „Bild“ selbst schließlich einräumte. Dann allerdings stellt sich die Frage, ob Baerbock aus einem Parteiprogramm abgeschrieben hat, das sich bei der CDU bedient. Ein weiterer Fehler?
Maßstäbe dafür, was hier noch erlaubt ist oder nicht, gibt es nicht – zumindest keine nennenswerten juristischen Maßstäbe. Frau Baerbock sieht sich allerdings weiterhin dem medialen Druck ausgesetzt, den sie selbst mit Mehrfachfehlern ausgelöst hat.