Auszuwandern scheint in Deutschland zunehmend beliebter. So gibt es neue Daten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) vor. Demnach würde es eine „zunehmende Tendenz“ zur Auswanderung geben. Von 1991 bis Ende 2022 wären annähernd 1,5 Millionen „Deutsche“ (nicht klar ist, ob es sich vielleicht um hier Lebende handelt, d. Red.) dauerhaft aus. Tendenziell würde die Auswanderung von Einheimischen im Laufe der Jahre sogar zunehmen. Seit 2016 würden „mehr als eine halbe Million Deutsche mehr ins Ausland verzogen“ als diejenigen, die zurückkehren.
Woran liegt es? Menschen kehren dem Land den Rücken
Die meisten derjenigen, die fortgehen, sind dem Bericht nach „überdurchschnittlich gebildet“. Zudem wären sie jung – das Mittel liegt bei einem Alter von 37 Jahren.
In der Regel würden die Menschen aus beruflichen Gründen das Land verlassen. Dies seien 58 % der Befragten gewesen, die das als eines von möglicherweise mehreren Motiven nannten. Der 2. Faktor war die „Verwirklichung eines bestimmten Lebensstils“. Zudem wurden familiäre Gründe genannt.
Die meisten Menschen wandern in die Schweiz ab, in die USA, nach Österreich oder nach Großbritannien. Den Daten ist der Veröffentlichung nicht zu entnehmen ob hier eine besondere politische Unzufriedenheit vorgelegen habe oder ähnlich. Insofern sind die Daten derzeit nicht ausdrücklich, wie vielleicht in einigen Kommentaren, ein Ausweis der politischen Unzufriedenheit. Dennoch ist die Tendenz, auszuwandern, ggf. bedenklich. Gerade die überdurchschnittliche Bildung sowie das eher jüngere Alter geben durchaus zu denken, meinen Beobachter. Dies betrifft nicht nur die Stimmung im Land, sondern schlicht und einfach auch den Arbeitsmarkt insgesamt. Damit bleiben die aktuellen Verhältnisse am Markt brisant.