Annalena Baerbock geht davon aus, dass es bei fehlendem Gas in Deutschland zu Unruhen kommen könne. Dabei haben die Verhandlungen mit Kanada über die Auslieferung der fehlenden Turbine für Nord Stream 1 – die jetzt über Deutschland stattfand – auch die innenpolitischen Auswirkungen in Deutschland zum Gegenstand gehabt. Baerbock habe dabei gesagt, Deutschland könne ggf. keine Hilfe mehr an die Ukraine leisten, weil „wir dann mit Volksaufständen beschäftigt sind“.
Baerbock mit Sorgen vor dem Volksaufstand
„Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) rechnet mit Unruhe in Deutschland, falls Gaslieferungen aus Russland vollständig ausbleiben sollten. In den Verhandlungen mit Kanada über die Ausfuhr einer dort gewarteten Gasturbine hätten mögliche innenpolitische Auswirkungen eine wichtige Rolle gespielt, sagte Baerbock dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
„Die Kanadier haben gesagt, `wir haben viele Fragen`, da haben wir gesagt, `das können wir verstehen, aber wenn wir die Gasturbine nicht bekommen, dann bekommen wir kein Gas mehr, und dann können wir überhaupt keine Unterstützung für die Ukraine mehr leisten, weil wir dann mit Volksaufständen beschäftigt sind`“, sagte die Außenministerin wörtlich. Auf die Nachfrage, ob sie wirklich mit Volksaufständen rechne, sagte Baerbock, dass das „vielleicht etwas überspitzt“ ausgedrückt sei, betonte aber auch, „wenn wir kein Gas mehr hätten“. Und weiter: „Das ist ja genau mein Punkt, dass wir Gas aus Russland weiter brauchen.“ Die hohen Gaspreise seien für viele Menschen in Deutschland eine große Belastung, so die Außenministerin weiter.
„Das ist unsere wichtige Aufgabe für den Winter, wir müssen dafür sorgen, dass dieser Krieg nicht zu einer Spaltung der Gesellschaft führt“, fügte sie hinzu. „Auftrag der Bundesregierung ist es, die sozialen Kompetenzen abzufedern.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Randale in Hamburg, über dts Nachrichtenagentur