Schlechte Nachrichten für die ÖRR? Für ARD und ZDF? Die Talkshows der beiden großen Sendeanstalten verlieren wohl Zuschauerinnen und Zuschauer, jedenfalls im vergangenen Jahr. Die Sender sehen offenbar darin zwei entscheidende Ursachen – die Kritiker wiederum so nicht unterschreiben würden, oder? So würden „die Nachrichtenlage und die Konkurrenz“ verantwortlich sein. Sehr groß ist die Kritik an den eigenen Sendungen und Formaten, an den Inhalten und an den Gästen dann offenbar nicht.
Schlechte Zahlen – oder jedenfalls sinkende Zahlen!
Alle fünf großen Talkshows sollen verloren haben. Dies sind „Hart aber fair“, „Maischberger“ wie auch „Anne Will“ oder im ZDF „Markus Lanz“ und „Maybritt Illner“.
Die Sender sehen in dem Rückgang die oben genannten Faktoren wirken – und sprechen auch nur von „leichten Rückgängen in den Zuschauerzahlen“. Ob sie damit richtig liegen?
„Anne Will“ hat fast 3 Millionen Zuschauer erreicht im Durchschnitt. Ein Jahr zuvor waren es noch 3,6 Millionen, womit zum Vorjahresergebnis nun 20 % der Menschen wegblieben. Statt 15,1 % Marktanteil waren es nur noch 13,1 %.
„Hart aber fair“ schmierte noch heftiger ab, relativ. Es sahen nur noch 2,1 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zu – im Durchschnitt. Ein Jahr zuvor waren es noch 2,7 Millionen. Damit fehlen hier mehr als 25 % an Zuschauerinnen und Zuschauern.
„Maischberger“ schalteten noch 1,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Ein Jahr zuvor waren es noch 1,5 Millionen Zuschauerinnen.
Die Konkurrenz könnte ein Faktor gewesen sein, der sich kaum überprüfen lässt. Aber die „Nachrichtenlage“ als Begründung? Immerhin sahen wir im vergangenen Jahr die starke Klimawandel-Debatte mit diversen Aktionen und den Fortgang des Ukraine-Kriegs. Beides auch stets in diesen Talkshows. „Gefühlt“ fast in jeder Ausgabe.