Die Heizöl- und Gas-Preise werden in diesen Tagen, Wochen und Monaten in Deutschland für Furore sorgen – und lange Gesichter. Detlef Flintz allerdings, hier Kommentator für die Tagesthemen am 12. Oktober 2021, scheint sich jedenfalls über steigende Preise zu freuen. Mit Blick auf die fehlende Umsetzungskraft und -geschwindigkeit der Klimaschutzpolitik meinte er: „Er ist da – der Preisschock. Gut so!“
Die Freude wird nicht ungetrübt sein
Nun wird genau diese Freude nicht ungetrübt sein. Der ARD-Kommentator wird sich den Anstieg der Heizkosten leisten können. Kommentaren im Netz zufolge wird sein Job mit einem fünfstelligen Monatssalär honoriert. Dies entspricht jedoch bei weitem nicht den Einkommen der Durchschnittshaushalte.
Der Journalist allerdings kann in seinem „Kommentar“ durchaus seine Meinung vertreten -dies ist in diesem Genre sogar vorgesehen. Dennoch waren die Auslassungen und Kommentare im Internet eindeutig: Die Empörung ist groß.
Der Anwalt Joachim Steinhöfel kommentierte dazu: „„Dieser arrogante, von unfreiwillig bezahlten Gebührengeldern saturierte Flegel erzählt dem Pöbel, dass er im Winter halt die Wolljacke rauszuholen hat. Deine Gebührengelder bei der Arbeit“.
Unter anderem kommentierte der Journalist, dass hier, wo die Politik nicht regele, der freie Markt die Regie führt. Diese Aussage allerdings ist umstritten. Die Gaspreise und die Ölpreise werden nicht an einem freien, großen Markt gemacht, sondern unterliegen auf der Angebotsseite im Grunde einem Oligopol. Wenn die Nachfrage in der Zeit nach weltumspannenden Lockdowns wieder deutlich gestiegen ist, wenn Nachholeffekte den Anbietern in die Karten spielen, dann sorgt hier nicht der Markt für eine bessere Klimaschutzpolitik, sondern nur für höhere Gewinne. Es wäre erstaunlich, wenn der Leiter der Programmgruppe Wirtschaft und Recht des WDR dies nicht wüsste. Nun weiß allerdings auch die versammelte Gemeinschaft der Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer, dass er für ein besseres Klima durchaus opferbereit ist.