Der Apothekerverband Nordrhein rechnet offenbar mit einer länger anhaltenden Versorgungskrise in Deutschland, was Medikamente betrifft. Die Situation spitze sich sogar zu. Die Vorschläge von Karl Lauterbach dazu seien ein „Tropfen auf den heißen Stein“.
Lauterbach auch bei Apothekern in der Kritik
„Der Apothekerverband Nordrhein erwartet lang anhaltende Lieferprobleme bei Medikamenten und beklagt eine Zuspitzung der Situation. „Täglich werden neue Medikamente knapp: Aktuell fehlen Mittel zur Desensibilisierung von Allergikern, die sollen erst im Mai kommen – wenn die Pollensaison schon begonnen hat – dann kann man aber nicht mehr desensibilisieren“, sagte Verbandschef Thomas Preis der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe).
„Es wird viele Monate dauern, bis die Versorgungssituation besser wird. Wir gehen davon aus, dass die Lieferprobleme auch 2023 anhalten und noch weitere Arzneimittel betroffen sein werden.“ Zugleich kritisiert er die Pläne von Karl Lauterbach: „Die Vorschläge des Bundesgesundheitsministers sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie beseitigen das strukturelle Problem nicht, dass in der unzureichenden Finanzierung von Basismedikamenten besteht“, sagte Preis. Er forderte: „Der Staat muss wie beim Corona-Impfstoff den Herstellern Abnahmegarantien für Basismedikamente geben.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Apotheke, über dts Nachrichtenagentur