Die neue Ampel-Koalition möchte dem Vernehmen nach die Rentenbezüge stabilisieren. Derzeit wird allerdings in den demografischen Analysen sichtbar, dass immer weniger Menschen in Deutschland arbeiten gehen werden. Das wiederum soll laut Forschern dazu führen, dass in Deutschland mehr und länger gearbeitet werden muss. Ob diese Betrachtung in breiten Teilen der Bevölkerung bereits angekommen ist?
Längere Arbeitszeiten wegen Rentenerhöhung
Die Forscher vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) gehen davon aus, dass es in Deutschland in zehn Jahren drei Millionen weniger Erwerbstätige geben wird. Dies wiederum müsste ausgeglichen werden, offenbarte dem Bericht nach der Forscher Thomas Obst der „Bild“.
Die Mehrbelastung der Beitragszahler sei anders nicht zu finanzieren, meinte das Institut mit Blick auf die für das kommende Jahr erwartete Erhöhung der Renten um 5,2 %. Die Renten orientieren sich u.a. an den Lohnzuwächsen in der Wirtschaft.
Derzeit würden die Menschen im Durchschnitt 33,9 Stunden pro Woche arbeiten. Dann sollten sie, so der Vorschlag mit Blick auf andere Länder, länger arbeiten. Der Vorschlag bezieht sich auf eine Verlängerung um ein bis zwei Stunden pro Woche.
In der Schweiz werden im Mittel 36,1 Stunden pro Woche gearbeitet, in Schweden 35,2 Stunden.
Der nächste Vorschlag: Die Urlaubszeit solle in Deutschland reduziert werden. Im Durchschnitt arbeiten die Menschen 43,4 Wochen pro Jahr, das wiederum 52 Wochen umfasst. Stattdessen sollten 45 Wochen gearbeitet werden.
Unter anderem könnte die Wochenarbeitszeit erhöht werden, indem die Teilzeitbeschäftigten mehr arbeiteten. Dies sei dort gewünscht, so Obst. Vorschläge dazu aus den Koalitionsrunden von FDP, SPD und Grünen sind bis dato noch nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Es wird spannend.