Vernichtender könnte das Zeugnis wohl kaum sein, dass die Zahlen vom „Institut der deutschen Wirtschaft (IW)“ zeichnen. Der „Abfluss von Direktinvestitionen“ aus Deutschland soll sich demnach mit einer hohen Geschwindigkeit weiter entwickelt haben. Schon 2021 und 2022 sind dem Bericht nach die Abflüsse auf Rekordhöhe gewesen. 2023 dann sei mit 94 Mrd. Euro Abfluss der dritthöchste Wert in der Geschichte des Landes erreicht worden. Gemessen wird dieses Datum seit 1971.
Lediglich in Japan wäre der Abfluss noch höher gewesen als in Deutschland. Der Direktor des Instituts, Michael Hüther, fasste zusammen: „Deutschland verliert im Standortwettbewerb immer mehr an Boden“.
Kapital meidet Deutschland zunehmend
Dies läge an „hohen Kosten, zermürbender Bürokratie und kaputter Infrastruktur“. Da überlegten es sich ausländische Unternehmen doppelt, „bevor sie eine Euro in Deutschland investieren.“
Die Kritik ist deshalb vernichtend, weil die Regierung dies offenbar noch gar nicht als drängendes Problem wahrgenommen hat oder jedenfalls wenig darüber berichtet. Vielmehr gilt aktuell als eines der großen Probleme, dass die bestehende Industrie im Land wohl zunehmend abzieht. Die Standortbedingungen gelten u.a. wohl auch der hohen Energiekosten wegen als schlecht oder zumindest im Vergleich zu anderen Ländern als schlechter.
Die Energiewende ist dabei nicht etwa beendet oder in voller Blüte, sondern erst angelaufen. Es wird sich zeigen, wie sich die Investitionen neuer Unternehmen in Deutschland entwickeln, wenn z. B. wie in den USA in anderen Regionen die Bedingungen derzeit sogar noch deutlich verbessert werden.
Verantwortlich ist für die Wirtschaft – und das Klima – das Ministerium von Robert Habeck. Bis dato war wenig zu den neuen Zahlen zu hören.