Die sogenannte „Zwangssanierung“ von zahlreichen Immobilien auf Basis von EU-Vorgaben soll kommen: So jedenfalls möchte es die EU-Kommission durchsetzen. Die EU-Kommission plant demnach gegen den Willen des Wirtschaftsministeriums von Robert Habeck (so jedenfalls waren die bisherigen Eindrücke der vergangenen Wochen), dass Immobilieneigentümer im Laufe der Zeit ihre Immobilien nach Maßgabe der Energieeffizienzklassen ertüchtigen. Die Wirtschaft rechnet hier mit Kosten von 130 Milliarden Euro pro Jahr (allein in Deutschland – zu tragen von den privaten Haushalten).
EU-Kommission: Das Spiel mit dem Feuer?
Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) spricht offenbar in einem Brief an das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck von einem Spiel mit dem Feuer. Die EU-Institutionen, insbesondere das EU-Parlament, hatte erst vor Wochen quasi die, wie es heißt, „Abkehr von individuellen Sanierungspflichten“ beschlossen.
Die Ampel-Regierung hatte ihrerseits beschlossen, dass „verpflichtende Sanierungen für einzelne Wohngebäude“ ausgeschlossen wären. Man wolle es den einzelnen Staaten überlassen, wie die Klimaziele im Gebäudesektor erreicht werden sollen. Dabei sei das Ziel ein Quartiersansatz. Sprich: Im Wohnquartier insgesamt werden die Ziele umgesetzt und quasi aufsummiert. Das bedeutet in der Praxis, dass Altbauten in der Regel „zunächst“ nicht saniert werden müssten, wenn die Ziele insgesamt erreicht werden.
Die Kosten für Sanierungspflichten würden mit höherer Sicherheit in vielen Fällen die Kosten für die Umstellung auf alternative Heizsysteme noch übertreffen. Einzelne Gebäude müssten dann neu gedämmt werden und vergleichsweise deutlich höhere Standards einhalten. Gerade für Haushalte mit älteren Eigentümern würden die Kosten jeden individuellen Nutzen weit übertreffen, so die allgemeine Befürchtung dazu. Dass die EU-Kommission sich jetzt doch noch einschaltet, dürfte als überraschend gelten.