Das Jahr 2024 wird für viele Haushalte wirtschaftlich sicherlich ernüchternd. Denn die Menschen haben nicht, wie Christian Lindner als Finanzminister etwas keck behauptet, „mehr“ Geld zur Verfügung. Zahlreiche Haushalte sollen im Gegenteil weniger Geld zu Verfügung haben. Lindner geht noch davon aus, dass die „Steuersenkung“, die anstünde, 15 Mrd. Euro auf die Lohn und Einkommensteuer ausmache. Das sei eine höhere Entlastung als das, was über die Steigerung des CO-2-Preises den Haushalten wieder abgenommen würde.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht das wohl anders. „Viele Menschen zahlen im neuen Jahr drauf“, lässt sich Martin Beznoska zitieren, Experte für Steuer- und Verteilungsfragen. Die Entlastungen für die Einkommensteuer werden, so die Rechnung, mit höheren Sozialabgaben, den steigenden CO-2-Preisen sowie der Erhöhung der Mehrwertsteuer (Gastronomie, Gas) „aufgezehrt“.
Gering- und Durchschnittsverdiener haben weniger
Die Rechnung kommt zu dem Ergebnis, dass Gering- und Durchschnittsverdiener am Ende unter dem Strich sogar weniger zur Verfügung hätten.
Die Rechnung bezieht sich etwa auf eine Familie mit zwei Kindern. Ein Elternteil arbeite, das Bruttoeinkommen betrage 42.000 Euro. Das koste am Ende im Jahr 33 Euro. Wer Single ist und ein Jahreseinkommen von 30.000 Euro habe, würde am Ende -76 Euro haben. Alleinerziehende mit 33.000 Euro würden demnach sogar -144 Euro verlieren (alles offenbar nach Steuern, also netto).
Eine außergewöhnliche Belastung finde durch die Mehrwertsteuer-Erhöhung (damit wird die früher geltende Mehrwertsteuer wieder eingeführt) von 7 auf 19 % statt. Das Netzentgelt für die Stromweiterleitung erhöhe sich gleichfalls. Somit würde die Stromrechnung steigen, da die zugesagten Zuschüsse durch den Bund in Höhe von 5,5 Mrd. Euro doch nicht bezahlt würden.
Was in diesen Rechnungen ohnehin sehr kurz kommt: Die Inflationsrate steigt gleichfalls weiter, wenn wohl auch nicht mehr so stark.
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