Die Bargeldabschaffung schreitet voran. Beschlüsse gibt es in der EU derzeit noch nicht – aber die Obergrenzen zur gesetzlich erlaubten Bargeldnutzung sind derzeit bereits Gegenstand von Verhandlungen. Diese sollen „vereinheitlicht“ werden, also herabgesetzt auf den geringsten gemeinsamen Nenner.
Die Schweden sind weiter. Prof. Till Grüne-Yanof vom Royal Institute of Technology (KTH) hat dies in „Frontal 21“ erläutert. Der Beitrag lautete: „Karte oder Cash – schafft Corona das Bargeld ab?“. Schwedische Kinder erhalten ihr Taschengeld mittlerweile nur noch per Smartphone.
Sie werden nicht mehr wie einst Pippi Langstrumpf noch mit Münzen im Geschäft auftauchen können, um nach Herzenslust Süßigkeiten etc. kaufen zu können. Sie werden sich das digitale Geld abbuchen lassen – und jeder Interessierte, sofern der Datenschutz nicht außergewöhnliche Dinge leisten würde, wüsste, was dieses jeweilige Kind so treibt und verspeist.
Die Kinder, so der Tenor, würden an die digitale Diktatur gewöhnt. Kritik am Überwachungsstaat ist nicht mehr zu befürchten. Eltern freuen sich, wie sie in Interviews einräumen, über die Kontrollmöglichkeiten.
Lohn und Strafe
Digitales Taschengeld hat einen zweiten Vorteil neben der Kontrolle. Es dient auch als einfaches Instrument, um Kindern schnell den Zugang zu den gewünschten Waren zu entziehen. Ein Knopfdruck reicht.
Erziehungsmaßnahmen dieser Art erhöhten den Konformitätsdruck enorm. Zunächst würde nur das Elternhaus profitieren dann der Staat.
Ein Gruß aus der neuen Welt? So ähnlich wird es rasch auch bei uns möglich sein. Schon heute bevorzugen Jugendliche digitale Zahlungsmöglichkeiten gerade per Smartphone. Die Gewöhnung älterer Generationen wird in Deutschland, dem Land des Bargelds, nicht ohne Weiteres gelingen. Die Corona-Phase allerdings fordert auch ihren Tribut von Älteren – der Online-Handel boomt. Bezahlen lässt sich nur noch elektronisch. Der Weg zur faktischen Bargeldabschaffung ist nahe.