Die ungünstigen Nachrichten aus der Impfstoff-Branche im Kampf gegen das Corona-Virus reißen derzeit nicht ab. Nun wurde bekannt, dass in Südafrika der Impfstoff des Unternehmens AstraZeneca vorläufig nicht eingesetzt wird. Hintergrund ist eine Studie der Witwatersrand-Universität. Danach solle der Impfstoff des britsch-schwedischen Unternehmens einen nur geringen Schutz gegen einen milden oder mittelschweren Verlauf bieten.
In Zahlen: 3,8 % sei der diesbezügliche Wirkungsgrad bis dahin. Dies wiederum ist vor dem Hintergrund bedenklich, dass das Virus als ansteckender gilt als etwa die Kernvariante, die bis dato in der EU als am stärksten verbreitet gilt. Die Forscherin Sarah Gilbert von der Oxford Universität, die den Impfstoff gemeinsam mit AstraZeneca entwickelt hat, hofft jedoch auf eine bessere Wirkung gegenüber schweren Verläufen.
Bis dato keine schweren Verläufe
Sie verweist darauf, dass es in der „vollständigen Fassung“ der bisherigen Studie keinen Fall der 2.000 Getesteten geben würde, bei denen sich schwerwiegende Covid-19-Symptome ergeben hätten. Sie räumte jedoch ein, dass es nicht hinreichend Daten dafür geben würde, um eine abschließende Beurteilung daraus vorzunehmen.
Ihr Fazit gegenüber der BBC: „Wir senken womöglich nicht die Gesamtzahl der Fälle, aber es gibt immer noch einen Schutz gegen Todesfälle, Krankenhausaufenthalte und schwere Erkrankungen“. Zudem arbeiten derzeit Wissenschaftler daran, den Impfstoff auch gegen die Virusvariante aus Südafrika zu verbessern. Das Ergebnis solle hoffentlich im Herbst 2021 fertiggestellt sein.
Bis dato ist der Impfstoff auch dahingehend noch nicht vollkommen frei von Zweifeln, als etwa keine Studiendaten für Ältere ab 65 Jahren vorlagen. In Deutschland (sowie in einigen anderen Ländern) soll der Impfstoff daher nur bei Menschen verimpft werden, die jünger sind. AstraZeneca ist wegen der hohe Produktionsmengen einer der Hoffnungsträger der Politik im Kampf gegen das Corona-Virus.