Im Vergleich zum Februar 2022 ist die Zahl der Regelinsolvenzen im März stark angestiegen, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Konkurse im Monatsvergleich nach vorläufigen Berechnungen um 27 Prozent.
Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die bereits in den ersten Wochen des Jahres zu beobachten war, denn auch im Februar stieg die Zahl der angemeldeten Insolvenzen im Vergleich zum Januar um 4,2 Prozent. Während der Corona-Pandemie war die Zahl der Insolvenzen deutlich zurückgegangen.
Der Grund dafür waren staatliche Unterstützungsmaßnahmen und ein Insolvenzrecht, das durch Sonderregelungen teilweise außer Kraft gesetzt worden war. Diese Corona-Bestimmungen gelten seit dem Mai 2021 nicht mehr, sodass sich das Insolvenzgeschehen inzwischen zunehmend normalisiert.
Die Unternehmensinsolvenzen gingen im Januar um 4,6 Prozent zurück
Betrachtet man nur die Zahl der gemeldeten Firmenpleiten, so ging diese im Januar nach den endgültigen Zahlen im Vergleich zum Dezember 2021 um 4,6 Prozent zurück. Insgesamt 1.057 Unternehmensinsolvenzen waren den Amtsgerichten im Januar gemeldet worden.
Im Vergleich zum Januar 2021 entsprach dies einem Rückgang von 4,6 Prozent. Verglichen mit dem Vorkrisenmonat Januar 2020 lag die Zahl sogar um 34 Prozent niedriger. Reduziert hat sich auch die Höhe der voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger. Sie sank im Januar 2022 auf rund 1,4 Milliarden Euro. Im Januar 2021 hatte dieser Wert noch bei rund 3,7 Milliarden Euro gelegen.
Erhöht um 2,1 Prozent hat sich hingegen die Zahl der Verbraucherinsolvenzen. Hier ist allerdings zu beobachten, dass sich der starke Anstieg der Fallzahlen, der mit dem neuen Gesetz zur schrittweisen Verkürzung der Restschuldbefreiungsverfahren von sechs auf drei Jahre einherging, deutlich verlangsamt hat. Die seit dem 1. Oktober 2020 geltende Regelung hatte insbesondere im letzten Jahr zu einem starken Anstieg der Verbraucherinsolvenzen geführt.