Die vom Statistischen Bundesamts (Destatis) am Mittwoch veröffentlichten Zahlen zur Entwicklung der Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe lassen erkennen, dass die Zahl der Beschäftigten mit einem Minus von 1,1 Prozent deutlich schwächer ausfällt als im Vorjahr. Dennoch wird in den Firmen wieder mehr gearbeitet, denn die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden stieg ebenso an wie die gezahlten Entgelte.
Dass in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit mehr als 50 Beschäftigten gegenüber dem Juli 2020 ein Verlust von knapp 62.000 Arbeitsplätzen zu verzeichnen war, spiegelt sich in den geleisteten Arbeitsstunden auf den ersten Blick nicht wider, denn diese stiegen im Vergleich zum Juli 2020 um 0,5 Prozent auf 676 Millionen Stunden an.
Dieser Anstieg ist umso bemerkenswerter als der Juli 2021 im Vergleich zum Juli 2020 sogar einen Arbeitstag weniger hatte. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass es im Juli des vergangenen Jahres in Folge der Corona-Pandemie in einigen Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes zu Produktionsunterbrechungen gekommen war, sodass die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden bei gleicher Zahl der Arbeitstage um 8,3 Prozent unter der des Juli 2019 lag.
Leichte Verbesserung bei den gezahlten Entgelten
Leicht verbessert haben sich die gezahlten Entgelte. Sie betrugen im Juli 2021 insgesamt rund 24,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Juli 2020 ergab sich dadurch eine Anstieg von 1,8 Prozent. Dieser ist vor allem auf die veränderte Lage bei der Kurzarbeit zurückzuführen.
Das von den Beschäftigen bezogene Kurzarbeitergeld stellt eine staatliche Leistung dar, die von der Agentur für Arbeit bezahlt wird. Es ist daher kein Bestandteil der Löhne und Gehälter, die von den Betrieben gezahlt werden.
Dies bedingt, dass der deutliche Rückgang der Kurzarbeit zu einem kräftigen Anstieg der gezahlten Entgelte führt. Sie erhöhten sich in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit mehr als 50 Beschäftigten im Juli 2021 im Vergleich zum Vorjahr deshalb um 1,8 Prozent.
Starke Anstiege verzeichneten dabei die im Bereich der Metallerzeugung und der Nahrungs- und Futtermittelherstellung gezahlten Entgelte. Sie erhöhten sich um 7,4 bzw. 7,6 Prozent. Den stärksten Rückgang verzeichnete mit einem Minus von 10,5 Prozent hingegen der Bereich der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen.