Für viele Deutsche war der Dezember 2021 ein tödlicher Monat, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag bekanntgab, sind in diesem Monat nach einer ersten Hochrechnung 100.291 Menschen in Deutschland verstorben. Gegenüber dem Durchschnittswert (Median) der Dezembermonate der letzten vier Jahre entspricht dies einer Steigerung um 17.821 Todesfälle oder 22 Prozent. Dies ist eine signifikante Übersterblichkeit.
Damit wurde der tödliche November nochmals übertroffen. In ihm waren insgesamt 92.406 Todesfälle zu verzeichnen gewesen, was gegenüber dem Durchschnitt der letzten vier Jahre einem Anstieg um 15.723 Personen oder 21 Prozent entsprach. Nur im Januar 2021 lag die Übersterblichkeit mit 21.832 Todesfällen noch höher als im Dezember.
Während allerdings die Sterblichkeit im November 2021 höher war als in allen anderen Novembermonaten der Jahre 2017 bis 2020, brachte der Dezember zumindest im Vergleich zum Dezember 2020 einen Rückgang der Sterblichkeit um minus acht Prozent. Im Vergleich zu den Jahren 2017 bis 2019 war jedoch auch im Dezember ähnlich wie im November ein deutlicher Anstieg der Sterblichkeit gegenüber den Vorjahren von 22 bis 24 Prozent zu verzeichnen.
Die Gründe der Übersterblichkeit bleiben vielfach im Nebel
In wie weit die aktuelle Corona-Welle als Ursache für die erneut stark gestiegene Übersterblichkeit angesprochen werden kann, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen, denn verlässliche Zahlen vom Robert-Koch-Institut liegen derzeit nur für den November 2021 vor.
Allerdings erklären die vom RKI gemeldeten 7.591 an oder mit Corona Verstorbenen noch lange nicht die im November zu verzeichnende Übersterblichkeit von 15.723 Personen. Das statistische Bundesamt vermutet an dieser Stelle eine Dunkelziffer von noch nicht erkannten Covid-19-Todesfällen. Auch die zu Beginn des Jahres 2021 ausgefallene Grippewelle wird als ein möglicher Grund angeführt.
Daneben werden während der Pandemie verschobene Vorsorgeuntersuchungen und nicht durchgeführte Operationen als mögliche Gründe benannt. Allerdings sei der genaue Beitrag, den die einzelnen Effekte auf den Anstieg der Sterbefallzahlen haben, derzeit nicht exakt zu beziffern.