Eine Arbeitsgruppe im Weißen Haus hatte in den vergangenen Monaten intensiv über die Corona-Pandemie und ihre Langzeitwirkungen beraten. Am Donnerstag präsentierte der US-Immunologe Anthony Fauci vor der Presse ihre Ergebnisse. Um gegen das Corona-Virus aber auch gegen andere Viren besser gewappnet zu sein, wollen die USA in den nächsten Jahren 3,2 Milliarden US-Dollar, das sind etwa 2,6 Milliarden Euro, in die Entwicklung antiviraler Medikamente investieren.
Gegenüber der Presse betonte Anthony Fauci, dass Impfstoffe auch weiterhin die wichtigste Waffe im Kampf gegen das Virus bleiben werden. Antivirale Medikamente könnten allerdings eine wichtige Ergänzung zu den Impfstoffen darstellen. Sie seien zudem eine weitere „Verteidigungslinie“ im Kampf gegen die besorgniserregende Varianten von Covid 19 wie auch gegen künftige Viren, denen ein pandemisches Potential zugetraut wird.
Finanziert werden soll die Forschung mit Mitteln aus dem „amerikanischen Rettungsplan“. Er stellt ein billionenschweres Bündel von Maßnahmen dar, das der Kongress im März verabschiedet hat. Zu Beginn der Pandemie hatte die damalige Regierung unter Donald Trump verstärkt in die Entwicklung von Impfstoffen investiert. In diesen Sektor floss sehr viel Geld, während für die Behandlung der Krankheit vergleichsweise wenig Mittel zur Verfügung gestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke soll mit dem neuen Programm nun geschlossen werden.
Die bisherigen Hoffnungsträger enttäuschten
Im Kampf gegen das Corona-Virus hat die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA bislang erst zwei Medikamente zugelassen, die auf der Basis von sogenannten monoklonalen Antikörpern entwickelt wurden.
Für das im Vorjahr noch als Hoffnungsträger gehandelte antivirale Medikament Remdesivir, das vom US-Pharmakonzern Gilead entwickelt wurde, haben die in der Zwischenzeit durchgeführten Tests eher negativ geendet, denn in einem Teil der Untersuchungen hat das Medikament keine Wirkung gezeigt.
Ein klarer Vorteil im Hinblick auf die Sterblichkeit von Covid 19-Patienten konnte nicht nachgewiesen werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich deshalb bereits im November 2020 dafür ausgesprochen, Remdesivir bei der Behandlung von Corona-Patienten nicht einzusetzen.
Ähnlich enttäuschend war der Befund für den vom Schweizer Roche-Konzern entwickelten Entzündungshemmer Actemra. Auch er konnten in den durchgeführten Tests nicht vollständig überzeugen.