Gelegenheit macht Diebe. Dieses alte Sprichwort hat sich auch in den vergangenen beiden Jahren bewahrheitet. Obwohl man, bedingt durch die Pandemie, wohl eher formulieren müsste, dass weniger Gelegenheiten auch weniger Diebstähle nach sich ziehen.
Die Polizeistatistik ist an dieser Stelle eindeutig. Weil bedingt durch die Arbeit im Homeoffice und die wochenlangen Lockdowns weniger oft mit dem Fahrrad gefahren wurde, ging auch die Zahl der Fahrraddiebstähle deutlich zurück. Gegenüber dem ersten Jahr der Pandemie verringerte sich die Zahl der gestohlenen Fahrräder daher in 2021 um rund zehn Prozent.
Besonders beliebt bei den Langfingern sind hochwertige Fahrräder. Denn nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sank die Zahl der versicherten Fahrraddiebstähle im vergangenen Jahr um rund 15.000 auf nur noch 125.000 und erreichte damit ein neues Rekordtief.
Nur jedes zweite gestohlene Fahrrad war versichert
Doch die Schadensumme blieb im Vergleich zu 2020 mit 110 Millionen Euro annähernd auf dem gleichen Niveau. Pro gestohlenem Fahrrad hat sich in den vergangenen zehn Jahren die Schadenssumme allerdings nahezu verdoppelt. Sie stieg von 440 auf 860 Euro. Auch dies stellte einen neuen Rekord dar.
Damit wird deutlich, dass hochwertige Fahrräder sich bei den Dieben einer größeren Aufmerksamkeit erfreuen. Den von einem Diebstahl Betroffenen wird die gesunkene Zahl der Diebstähle allerdings nur ein schwacher Trost sein, denn jeder Zweite bleibt auf seinem Schaden sitzen, weil keine Fahrradversicherung abgeschlossen wurde.
Nach dem Ende zahlreicher Maßnahmen, die die Politik zur Eindämmung des Virus verordnet hat, ist in diesem Jahr wieder mit einem Anstieg der Diebstähle zu rechnen, denn wenn die Menschen wieder mehr im Freien unterwegs sind, wird auch wieder öfter mit dem Fahrrad gefahren. Das schafft Gelegenheiten für Diebe.
Wer bei seiner Ausfahrt mit dem Fahrrad keine unliebsamen Überraschungen erleben möchte, der sollte vor der Losfahrt nicht nur einen Blick auf das Wetter, sondern auch auf seinen Versicherungsschutz werfen.