Im Juli lag der Ifo-Geschäftsklimaindex, mit dem das Münchener Ifo Institut die Stimmung innerhalb der deutschen Wirtschaft misst, noch bei 100,7 Punkten. Einen Monat später haben sich die Aussichten weiter eingetrübt, denn saisonbereinigt wird für den Monat August nur noch ein Wert von 99,4 Punkte ermittelt.
Zurückzuführen ist der erneute Rückgang vor allem auf die gesunkenen Erwartungen für die Zukunft. Insbesondere im Tourismus und im Gastgewerbe wachsen die Sorgen vor neuen Einschränkungen der eigenen Geschäftstätigkeit. Im Gegensatz zum Vormonat wird die aktuelle Lage hingegen etwas besser eingeschätzt als noch im Juli.
Neben den Sorgen, die durch erneut steigende Infektionszahlen hervorgerufen werden, belasten die Industrie vor allem die Produktionsschwierigkeiten, die durch anhaltende Lieferengpässe bei Vorprodukten wie Halbleiter und wichtigen Rohstoffen hervorgerufen werden.
Pessimismus beim Handel, Optimismus auf dem Bau
Eine merkliche Verschlechterung des Geschäftsklimas war im Verarbeitenden Gewerbe zu beobachten. In diesem Segment der Wirtschaft fiel auch die Beurteilung der aktuellen Lage negativer aus. Zwar sind die meisten Unternehmen mit den laufenden Geschäften noch sehr zufrieden, doch der Ausblick auf die Zukunft hat sich stark eingetrübt.
Der Indikator für die Zukunftserwartungen fiel deshalb auf den niedrigsten Stand seit November 2020 zurück. Auch von einer nachlassenden Nachfrage wird berichtet. Eine ähnliche Entwicklung ist auch im Handel zu beobachten. Mit der aktuellen Lage sind die Unternehmen weniger zufrieden als im Verarbeitenden Gewerbe und insbesondere der Einzelhandel blickt sorgenvoll auf die nähere Zukunft.
Eine Aufhellung der Stimmung verzeichnete das Ifo Institut im Bauhauptgewerbe. In diesem wichtigen Sektor der Wirtschaft, der gerade am Beginn von Aufschwüngen und Abschwüngen an Bedeutung gewinnt, zeigen sich die Unternehmen etwas zufriedener mit den laufenden Geschäften. Auch der Blick in die Zukunft ist wieder von besseren Erwartungen gekennzeichnet.