Die deutsche Wirtschaft erholt sich zunehmend von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und die wirtschaftliche Leistung steigt wieder deutlich an. Allerdings ist das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 noch nicht erreicht. Das lassen die am Dienstag veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zum deutschen Bruttoinlandsprodukt erkennen.
Im zweiten Quartal stieg das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,6 Prozent an. Ein deutlicher Anstieg von 9,8 Prozent ergab sich auf preisbereinigter Basis im Vergleich zum 2. Quartal des Jahres 2020. Er reduziert sich auf ein Plus von 9,4 Prozent, wenn auch eine Kalenderbereinigung vorgenommen wird.
Der deutliche Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal um minus 2,0 Prozent setzt sich im zweiten Quartal damit nicht fort. Das deutsche BIP stieg wieder an und fiel auch um 0,1 Prozentpunkte höher aus, als es die vorläufigen Berechnungen des Amtes Ende Juli hatten erkennen lassen.
Inländische Nachfrage zieht deutlich an
Entwarnung kann allerdings immer noch nicht gegeben werden, denn im Vergleich zum vierten Quartal 2019, dem letzten vor dem Beginn der Corona-Einschränkungen, lag die Wirtschaftsleistung um 3,3 Prozent niedriger. Verantwortlich für den deutlichen Anstieg im zweiten Quartal ist nach Ansicht des Statistischen Bundesamtes der inländische Konsum.
Nach den Ende der Corona-Maßnahmen erhöhten die privaten Konsumenten ihre Ausgaben um 3,2 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal. Auch der Staat erhöhte seine Ausgaben im gleichen Zeitraum um 1,8 Prozent. Neben dem Konsum zogen auch die Investitionen wieder an. Sie stiegen leicht um 0,3 Prozent. Intensiviert hat sich der Handelsverkehr mit dem Ausland. Gegenüber dem ersten Quartal war eine Zunahme um 0,5 Prozent beim Export und bei den Importen ein Anstieg von 2,1 Prozent zu verzeichnen.
Innerhalb der einzelnen Branchen war das Bild bestenfalls gemischt. Während die Bereiche Öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit um 3,8 Prozent zulegten, erhöhten die Sektoren Handel, Verkehr und Gastgewerbe ihre wirtschaftliche Aktivität nur um 1,1 Prozent. Der Bausektor verbesserte sich minimal um plus 0,1 Prozent, das Verarbeitende Gewerbe hingegen verzeichnete hingegen einen Rückgang der Bruttowertschöpfung um minus 1,3 Prozent.