Die stark steigenden Preise für Strom und Gas stellen nicht nur für die privaten Verbraucher einen Schock dar. Nicht minder leiden die Unternehmen. Viele von ihnen zahlten schon in der Vergangenheit Preise, die über denen ihrer Konkurrenten lagen. Nun kommen neue Belastungen auf die Firmen zu.
Sie können selbst bei kleineren Mittelständlern leicht einen sechsstelligen Eurobetrag ausmachen. Dieser geht fortan zu Lasten der Marge. Ist diese nicht allzu groß, bleiben den betroffenen Managern oft nur wenige Optionen. Dies gilt vor allem dann, wenn die Preissteigerungen nicht 1:1 an die Kunden weitergegeben werden können.
Gespart wird dann notgedrungen an anderer Stelle. Dies können beispielsweise die Investitionen aller Art sein. An genau dieser Stelle sollte aber eigentlich zu keiner Zeit gespart werden, denn diese Eingriffen gehen unweigerlich zu Lasten der Zukunft der Unternehmen.
Hohe Energiepreise sind für drei Viertel der Firmen bereits ein Problem
Der Trend ist allerdings ebenso real wie alarmierend. Eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter seinen Mitgliedern, die der Welt vorliegt, verdeutlicht, dass bereits ein Drittel der Unternehmen seine finanziellen Spielräume für die notwendigen Zukunftsinvestitionen durch die hohen Strom- und Gaspreise gefährdet sieht.
Um einen Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit fürchten bereits 46 Prozent der befragten Firmen. 17 Prozent der Unternehmen wollen die Investitionen in ihre Kernprozesse aber auch in Forschung und Entwicklung zurückfahren. Elf Prozent gaben an, dass sie Investitionen in den Klimaschutz zurückstellen werden.
Der DIHK fürchtet deshalb, dass seine Mitgliedsunternehmen deutlich schlechter auf die Herausforderungen der Energiewende vorbereitet sein werden und deutliche Einbußen bei der Wettbewerbsfähigkeit werden hinnehmen müssen. Schuld an der Misere sind nicht allein die höheren Strompreise. Auch für Erdgas zahlen deutsche Unternehmen bereits doppelt so viel wie Wettbewerber aus Frankreich.