In den vergangenen Jahren hat sich eine wachsende Zahl von Ländern dazu verpflichtet, ihre Kohlenstoffemissionen auf Null zu reduzieren. Das Tempo, das dabei eingeschlagen wird, wurde ebenfalls erhöht. Die Klimaaktivisten sagen, dass der Klimawandel die größte Bedrohung unserer Zeit ist und dass Nichtstun keine Option sei. Die politischen Entscheidungsträger folgen ihnen inzwischen.
Verschwiegen wird dabei allerdings, welche Auswirkungen der historische Übergang von den fossilen Brennstoffen zu den regenerativen Energieträger auf die Inflation und die Schuldenstände haben wird. Die Inflation stellte zu allen Zeiten eine versteckte Steuer auf das gegenwärtige Wirtschaftswachstum dar. Dieser Zusammenhang wirkt auch jetzt wieder.
Hinzukommt allerdings, dass mit den neuen Klima- und Umweltauflagen eine zweite zusätzliche Steuer auf das zukünftige Wachstum erhoben wird. Fällt eine der beiden versteckten Steuern oder fallen im Extremfall sogar beide zu hoch aus, wird das System zusammenbrechen, weil die wirtschaftliche Tragfähigkeit nicht mehr gegeben ist.
Stahl als großes Paradox der Energiewende
Wie unausgewogen und unausgereift die aktuelle Diskussion und die aus ihr abgeleiteten Entscheidungen sind, zeigt das Beispiel Stahl. Seine Erzeugung wird für etwa sieben Prozent der aktuellen Kohlendioxidemissionen aus der Energienutzung verantwortlich gemacht.
Das ist keine Kleinigkeit und eine deutliche Reduzierung der Stahlerzeugung wäre somit aus Klimagesichtspunkten eigentlich sinnvoll. Auf der anderen Seite besteht ein typisches Windrad, je nach Höhe seines Mastes, heute zu 70 bis 80 Prozent aus Stahl. Oder anders formuliert: Obwohl der Stahl wegen des hohen CO2-Ausstoßes bei der Stahlproduktion sehr kritisch gesehen wird, kommt die Energiewende ohne ihn nicht aus.
Ähnlich ist die Situation beim Kupfer. Seine Nachfrage belief sich im Jahr 2020 auf 2,1 Millionen Tonnen. Während der Produktion und Verarbeitung werden enorme Mengen CO2 freigesetzt. Dennoch wird es ohne Kupfer keine Energiewende geben, denn jedes Elektrofahrzeug, das einen Wagen mit Verbrennungsmotor ersetzt, benötigt bei seiner Herstellung wesentlich mehr Kupfer als das Vorgängermodell.
So wundert es nicht, dass sich die Kupfernachfrage in diesem Jahrzehnt von 2,1 Millionen Tonnen im Jahr 2020 auf 4,3 Millionen im Jahr 2030 mehr als verdoppeln soll. Der Kupferpreis hat diese Verdopplung in den letzten anderthalb Jahren bereits vollzogen und viele Experten gehen davon aus, dass er aufgrund der erhöhten Nachfrage weiter steigen wird.