Insgesamt 14,4 Milliarden Euro haben die Sozialhilfeträger im Jahr 2020 netto für Sozialhilfeleistungen ausgegeben, die nach dem Zwölften Sozialgesetzbuch (SGB XII.) zu bezahlen waren. Das gab das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag bekannt. Damit stiegen die Sozialleistungen im Vergleich zum Jahr 2019 um 6,5 Prozent an.
Nicht enthalten in den Ergebnissen sind die Ausgaben für die Eingliederungshilfen, die für Menschen mit Behinderungen gewährt werden, denn diese sind seit dem 1. Januar 2020 dem SGB IX. zuzurechnen. Auch die Leistungen für die Grundsicherung, die Arbeitssuchenden gewährt werden (Hartz IV) werden in dieser Statistik nicht erfasst, da diese Ausgaben nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II.) gewährt werden.
Den Löwenanteil der Kosten bildeten auch im letzten Jahr die Ausgaben für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, die vollständig aus Erstattungsmitteln des Bundes an die Länder finanziert werden. Sie beliefen sich im Jahr 2020 nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf 7,6 Milliarden Euro. Gegenüber dem Jahr 2019 war dies ein Anstieg um 10,1 Prozent. Einen noch größeren Anstieg von 14,0 Prozent verzeichneten jedoch die Ausgaben zur Hilfe bei der Pflege. Sie stiegen auf 4,3 Milliarden Euro.
63 Prozent der Kosten sind Pflegekosten
Wie groß die Bedeutung des Pflegebereichs inzwischen geworden ist, zeigt ein Blick auf die prozentuale Verteilung der Gesamtkosten. Nur 17 Prozent stellen Hilfen zum Lebensunterhalt dar. Weitere elf Prozent sind Hilfen zur Gesundheit. Zu ihnen zählen auch Erstattungen an die Krankenkasse für die Übernahme von Behandlungskosten. Neun Prozent sind den sonstigen Kosten zuzurechnen und die verbleibenden 63 Prozent stellen Hilfen zur Pflege dar.
Die Ausgaben für den Lebensunterhalt sanken 2020 deutlich auf 1,2 Milliarden Euro. Damit lagen sie um 21,6 Prozent unter den Werten des Jahres 2019. Insgesamt 1,3 Milliarden Euro flossen in die Hilfen zur Gesundheit, in die Hilfe zur Überbrückung besonderer sozialer Schwierigkeiten und die Hilfe in anderen Lebenslagen. Dies stellt gegenüber 2019 einen Rückgang von -0,8 Prozent dar.