Die Stimmung unter den allein arbeitenden Selbstständigen in Deutschland und den Kleinstunternehmern mit weniger als neun Mitarbeiter hat sich im Januar etwas erholt. Sie liegt aber immer noch deutlich unter der Stimmung in der Gesamtwirtschaft. Das berichtete am Dienstag das Münchener Ifo Institut. Betrachtet wird der sogenannte „Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex“. Ihn berechnet das Ifo Institut seit August 2021.
Er stieg auf nicht saisonbereinigter Basis von minus 7,7 Punkte im Dezember auf minus 4,9 Punkte im Januar an. Wie groß der Abstand in der Einschätzung im Vergleich zur gesamten Wirtschaft ist, wird deutlich, wenn die positive Stimmung von 9,1 Punkten in der Gesamtwirt mit der negativen Stimmung von minus 4,9 Punkten unter den Selbstständigen und Kleinstunternehmern ins Verhältnis gesetzt wird.
„Es zeigt sich ein kleiner Silberstreif am Horizont“, kommentierte Dr. Klaus Wohlrabe, der Leiter der Ifo-Umfragen die aktuelle Entwicklung. „Gleichwohl bleibt die Lage für viele Kleinstunternehmen weiter ernst“, mahnte der Ifo-Forscher.
Die Erwartungen sind nicht mehr ganz so pessimistisch
Verbessert hat sich der Ifo-Indikator vor allem deshalb, weil sich der Blick auf die Zukunft aufgehellt hat. Die aktuelle Lage hingegen wird sogar noch schlechter eingeschätzt als im Dezember 2021. Gegenwärtig fürchten 26 Prozent der allein arbeitenden Selbstständigen und der Kleinstunternehmen um ihre Existenz.
Im Dezember hatte dieser Wert noch bei 24,9 Prozent gelegen. In der gesamten Wirtschaft hingegen plagten im Januar nur 13,7 Prozent aller befragten Unternehmen Sorgen um ihre weitere Existenz. Die Zukunft hingegen wird nun etwas weniger pessimistisch gesehen.
Diese Einschätzung wie auch die deutliche Abweichung zur Gesamtwirtschaft wird verständlich, wenn berücksichtigt wird, dass auch der Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex zwar alle Sektoren der Wirtschaft abbildet. Allerdings liegt der Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten eindeutig im Bereich des Dienstleistungssektors, der immer noch massiv unter den politischen Maßnahmen zu Bekämpfung der Corona-Pandemie zu leiden hat.