Die Aufrüstung seiner Streitkräfte hat sich der russische Präsident Wladimir Putin in den vergangene Jahren viel Geld kosten lassen. Trotzdem waren die russischen Ausgaben für das eigene Militär im Vergleich zu denen der USA recht gering. Ein Grund dafür ist die vergleichsweise günstige Kostenstruktur der russischen Armee.
Diese besteht anders als die Freiwilligenarmeen des Westens zu einem großen Teil noch aus Wehrpflichtigen, denen ein vergleichsweise bescheidener Sold gezahlt wird. Dennoch haben sich die russischen Militärausgaben seit dem Jahr 2000 fast verdreifacht. Bezogen auf das russische Bruttoinlandsprodukt kommt Russland inzwischen sogar auf höhere Militärausgaben als die USA oder China.
Vom Budget her liegen die russischen Ausgaben in etwa auf Höhe der deutschen Ausgaben. Doch während Deutschland nur 1,4 Prozent seiner Wirtschaftsleistung in die Verteidigungsausgaben steckt, sind es bei China 1,7 Prozent, bei den USA 3,7 Prozent und in Russland sogar 4,3 Prozent.
Hohe Ausgaben auch im internationalen Vergleich
Die hohe Priorität, die der russische Staat seiner militärischen Stärke in den letzten Jahren eingeräumt hat, führte natürlich zu Opportunitätskosten auf der anderen Seite, denn Geld, das für das Militär ausgegeben wurde, konnte nicht gleichzeitig auch an anderen Stellen investiert werden.
Wie sehr die Wirtschaftskraft die militärische Kraft eines Landes beeinflusst, zeigt der Vergleich von Russland und China sehr schön. In beiden Ländern sind die Ausgaben für das Militär seit dem Jahr 2000 stark gewachsen. Während sich die russischen Ausgaben fast verdreifacht haben, hat China seine Militärausgaben im gleichen Zeitraum sogar versechsfacht.
Doch obwohl der Ausbau des Militärs in China noch kräftiger vorangetrieben wurde als in Russland, wirkt nicht das Reich der Mitte, sondern Russland als die größere Militärmacht, denn relativ zum BIP liegen die Ausgaben bei 1,7 Prozent zu 4,3 Prozent und bezogen auf die Gesamtgröße der Bevölkerung unterhält Russland ein wesentlich größeres Militär als der wesentlich bevölkerungsstärkere Nachbar China.