Die 1970er Jahre waren von einer sehr lockeren Geldpolitik geprägt. Zunächst beendete US-Präsident Richard Nixon am 15. August 1971 die Konvertierbarkeit von US-Dollar in Gold. Seitdem ist das Fiat-Money-Geld der Notenbanken nur noch durch das Vertrauen der Bevölkerung in diese gedeckt.
Gleichzeitig erhöhten die Staaten ihre Ausgaben, indem sie Kredite aufnahmen. Die Gefährlichkeit dieses Schritts wurde offensichtlich, als im Oktober 1973 der Jom-Kippur-Krieg ausbrach und die arabischen Staaten ein Ölembargo gegen die westlichen Unterstützer Israels aussprachen.
Öl verteuerte sich anschließend ähnlich dramatisch wie wir es jetzt wieder erleben. Die Folge waren Inflationsraten wie sie die Welt lange nicht mehr gesehen hatte. Anders als heute stieg in den 1970er Jahren auch die Arbeitslosigkeit stark an. Aktuell hat der Arbeitsmarkt noch nicht negativ auf die starken Preisanstiege reagiert.
Der Zinserhöhungszyklus startet auf einem sehr niedrigen Niveau
Zwar haben einige Notenbanken wie die amerikanische Federal Reserve Bank bereits begonnen, die Zügel zu straffen und einen Zinserhöhungszyklus einzuleiten, doch trotz dieser Verschärfungen ist das Zinsniveau immer noch ausgesprochen niedrig und die Geld- und Finanzpolitik bleibt ausgesprochen expansiv.
Hier wirkt die Modern-Montary-Theory (MMT) nach. Für sie sind Schulden nur ein buchhalterischer Aspekt, den man im Zweifelsfall vernachlässigen kann. Deshalb fühlen sich heutige Politiker trotzt deutlicher höherer Schulden und eines deutlich höheren Verschuldungsgrad wesentlich wohler als in ihrer Haut die in den 1970er und frühen 1980er Jahren aktiven Politiker.
Ein Problem könnte der MMT und ihren Verfechtern jedoch spätestens dann entstehen, wenn deutlich wird, dass die Bevölkerung Schulden nicht nur als ein buchhalterisches Problem betrachtet, sondern konkret ihre Rückzahlung einfordert und zwar mit Geld, das immer noch Kaufkraft hat.