Insgesamt 414 Millionen Tonnen Abfälle wurden im Jahr 2020 nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Deutschland entsorgt. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 reduzierte sich der zu entsorgende Müllberg daher um 2,5 Millionen Tonnen oder 0,6 Prozent.
Auf die Recyclingquote hatte die reduzierte Müllmenge keinen Einfluss. Sie verharrte wie im Vorjahr auf einem Niveau von 70,1 Prozent. Weitere 11,6 Prozent des Mülls wurden energetisch verwertet, also in Müllheizkraftwerken verbrannt und für die Stromerzeugung oder für die Erzeugung von Fernwärme eingesetzt.
Deutliche Auswirkungen hatten die 2020 beschlossenen Corona-Maßnahmen auf die Menge der Abfälle, die im Produzierenden Gewerbe und in der Industrie entstanden. Sie sanken im Vergleich zum Jahr 2019 um 3,4 Millionen Tonnen, was einem Rückgang von 6,6 Prozent entsprach.
Weniger Bauschutt mehr Haushaltsmüll
Deutlich verringert hat sich auch die Menge der Abfälle, die bei Bau- und Abbrucharbeiten anfiel. Sie sank um 1,5 Millionen Tonnen oder 0,7 Prozent. Es war somit insbesondere diese Abfallmenge die dazu führte, dass die Gesamtabfallmenge im Jahr 2020 rückläufig war.
Angestiegen ist hingegen das Volumen der bereits in einer Abfallbehandlungsanlage behandelten sogenannten „Sekundärabfälle“. Es stieg um 1,5 Millionen Tonnen oder um 2,7 % Prozent an. Auch das Abfallaufkommen aus der „Gewinnung und Behandlung von Bodenschätzen“ erhöhte sich um 0,45 Millionen Tonnen oder um 1,6 Prozent.
Ein deutlicher Anstieg war bei den „Siedlungsabfällen“ zu verzeichnen. Zu ihnen gehören auch die Abfälle aus den privaten Haushalten sowie aus Büros, Kanzleien und Dienstleistungsbetrieben. Sie stiegen um 0,35 Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 0,7 Prozent entsprach.
Den größten Anteil an den zu entsorgenden Abfällen stellten jedoch auch im Corona-Jahr 2020 die Bau- und Abbruchabfälle. Sie umfassten 229,3 Millionen Tonnen und machen mit einem Anteil von 55,4 Prozent mehr als die Hälfte des Abfallaufkommens aus