Nicht nur für den Einzelhandel, auch für Fluglinien und touristische Anbieter ist die Zeit um Weihnachten eine sehr entscheidende für den Geschäftsverlauf. Umso empfindlicher treffen nun die neuen politisch verordneten Beschränkungen. Bis jetzt haben sie zwar noch nicht zu einer Welle von Stornierungen geführt, doch erste deutliche Bremsspuren sind dennoch bereits zu erkennen.
So war nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) die Zahl der Flugreisenden in der zweiten Adventswoche vom 6. bis 12. Dezember bereits wieder rückläufig. Nur noch 1,57 Millionen Fluggäste wurden an den Terminals abgefertigt. Eine Woche zuvor waren es noch 1,7 Millionen Passagiere gewesen.
Im Vergleich zum Vorkrisenniveau des Jahres 2019 ergibt sich aber immer noch ein kräftiges Minus von 61 Prozent. Eingestehen musste der Verband auch, dass sich die Hoffnung der Branche auf ein stabiles Aufkommen von 2,5 Millionen Passagiere pro Woche zerschlagen hat.
Es wird wieder selektiver geflogen
Noch nicht sehr stark betroffen ist der typische Weihnachtsreiseverkehr in die klassischen Sonnen-Urlaubsziele. Sowohl die Reiseziele rund um das Mittelmeer wie auch die Fernreisen in die US-Sonnenstaaten Florida und Kalifornien oder in die Karibik erfreuen sich noch einer guten Buchungslage.
Drei andere Reisegruppen zögern allerdings: Hier sind zunächst die klassischen Städtereisenden zu nennen. Sie besteigen das Flugzeug, um in der Ferne einzukaufen oder kulturelle Angebote wahrzunehmen. Beides ist derzeit in vielen Ländern nur noch eingeschränkt möglich.
Gezögert wird auch bei den Geschäftsreisen. Während ihre Zahl ab dem Frühsommer einen starken Anstieg verzeichnete, treten die Unternehmen in der Zwischenzeit wieder auf die Bremse. Zu groß ist die Gefahr, dass die verreisten Mitarbeiter bei der Ankunft in Quarantäne müssen und so längere Zeit ausfallen oder nur eingeschränkt verfügbar sind.
Aus dem gleichen Grund verzichten auch viele in Deutschland arbeitende Ausländer auf ihren traditionellen Weihnachtsurlaub. Selbst wenn die Einreise ins Heimatland noch möglich ist, so weiß doch niemand, was ihn bei der Rückkehr nach Deutschland erwarten wird.