Der zum europäischen Stellantis-Konzern gehörende deutsche Autobauer Opel muss dem internationalen Mangel an Halbleitern Tribut zollen und seine Fahrzeugproduktion massiv einschränken. Die Konzernleitung hat sich deshalb dazu entschlossen, die Produktion im Opel-Werk in Eisenach bis zum Jahresende ruhen zu lassen.
„Die globale Automobilindustrie befindet sich aufgrund der anhaltenden Pandemie und einem weltweiten Mangel an Halbleitern in einer Ausnahmesituation. In dieser anspruchsvollen und unsicheren Lage plant Stellantis, Anpassungen der Produktion vorzunehmen“, begründete ein Sprecher des Unternehmens die Entscheidung zur Kurzarbeit am Donnerstag.
Betroffen von der Regelung sind in Eisenach insgesamt 1.300 Mitarbeiter. Für sie ist „Kurzarbeit vorgesehen, um die Maßnahme sozialverträglich zu gestalten“, erklärte der Stellantis-Sprecher. Viele wichtige Fragen bleiben aber zunächst ungeklärt. So ist zum Beispiel noch nicht klar, wann die Produktion wieder aufgenommen werden kann.
Auch Volkswagen ist betroffen
Dies wird maßgeblich von der Liefersituation abhängen. Auf ein konkretes Datum wollte sich die Stellantis-Geschäftsleitung deshalb noch nicht festlegen. Sofern es die Lieferketten erlauben, soll Anfang 2022 die Produktion des SUV Grandland in Eisenach wieder anlaufen.
Schon in den vergangenen Monaten lief die Produktion in den Opel-Werken nur mit angezogener Handbremse und es lief nur ein Teil der normal möglichen Fahrzeuge vom Band. Wie viele Autos Opel nun bis zum Jahresende nicht wird bauen können, lässt sich nach Aussage der Firmenleitung noch nicht konkret beziffern.
Opel bzw. Stellantis steht mit seinen Lieferschwierigkeiten derzeit nicht allein. Die gesamte Branche leidet unter den fehlenden Chips. Der Konkurrent Volkswagen hat aus dem gleichen Grund für sein Stammwerk in Wolfsburg die Kurzarbeit bis Mitte Oktober verlängert. In den ersten sechs Monaten des Jahres hat Volkswagen nach Konzernangaben aufgrund der fehlenden Halbleiter bereits eine sechsstellige Zahl von Fahrzeugen nicht fertigen können.