Die Gesamtverschuldung der öffentlichen Haushalte, also Bund, Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände sowie die Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte, beim nicht-öffentlichen Bereich stieg bis zum Ende des 1. Halbjahres 2021 auf 2.251,8 Milliarden Euro an. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.
Umgerechnet auf jeden Kopf der Bevölkerung belief sich die Gesamtverschuldung der öffentlichen Hand auf 27.090 Euro. Zu den Gläubigern gehören Kreditinstitute sowie Unternehmen und Privatpersonen aus dem In- und Ausland. Gegenüber dem Stand von Ende Dezember 2020 erhöhte sich die Gesamtverschuldung um 78,9 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 3,6 Prozent entsprach.
Stark verschuldet hat sich insbesondere der Bund bedingt durch die Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Seine Verschuldung nahm gegenüber dem 1. Quartal 2021 um 2,1 Prozent oder 46,3 Milliarden Euro zu. Im Vergleich zum Vorjahr erhöht sich die Schuldenlast des Bundes um 74,0 Milliarden Euro. Insgesamt stiegen die Schulden des Bundes auf 1.477,5 Milliarden Euro an.
Verschuldung der Länder steigt nur mäßig
Die Bundesländer waren zum Ende des ersten Halbjahrs mit 639,9 Milliarden Euro verschuldet. Dies entsprach einem Anstieg gegenüber dem Stand von Ende Dezember 2020 um 0,6 Prozent bzw. 3,9 Milliarden Euro. Gegenüber dem ersten Quartal 2021 verzeichnete die Verschuldung der Länder sogar einen leichten Rückgang um 62 Millionen Euro.
Den stärksten prozentualen Anstieg gegenüber dem Jahresende 2020 verzeichneten Sachsen (+11,0 Prozent), Niedersachsen (+5,0 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+4,4 Prozent). Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass Sachsen die geringsten und Nordrhein-Westfalen mit Abstand die höchsten Schulden aller 16 Bundesländer ausweist. Den stärksten prozentualen Rückgang verzeichnete Bremen mit einem Minus von 17,1 Prozent.
Einen deutlichen Anstieg verzeichneten die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände. Sie steigen gegenüber dem Stand von Ende Dezember um 1,1 Milliarden Euro auf 134,4 Milliarden Euro an. Dies entsprach einem Anstieg um 0,8 Prozent. Den höchsten prozentualen Anstieg hatten mit einem Plus von 6,6 Prozent dabei die Gemeinden in Bayern zu verzeichnen, die stärksten Rückgänge gab es im Saarland (-5,8 Prozent), in Brandenburg (-4,0 Prozent) und in Sachsen (-3,2 Prozent).