Die hohen Energiepreise sind in aller Munde. Nicht ganz so bewusst ist vielen, dass die hohe Inflation nicht allein eine Folge der Engpässe ist, die gerade die Energiemärkte bestimmt. Auch alle anderen Preise steigen und das nicht nur ein wenig, sondern kräftig. Dies wird in der heute veröffentlichten Berechnung der Importpreise des Statistischen Bundesamts (Destatis) deutlich.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/01/PD22_038_614.html
Höhere Preise waren im Dezember im Vergleich zum Vorjahr auch für aus dem Ausland bezogene Vorleistungsgüter zu bezahlen. Vor allem bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen, aber auch bei Holz, Erzen, Metallen und Kunststoffen waren die Preisanstiege erheblich.
Insgesamt verteuerten sich importierte Vorleistungsgüter im Dezember 2021 um 23,0 Prozent. Die Herstellung von Düngemittel und Stickstoffverbindungen erfordert viel Energie. Deshalb war der Preisanstieg im Vergleich zum Dezember 2020 mit 179,9 Prozent in diesem Segment besonders hoch.
Metalle und Nahrungsmittel als weitere Preistreiber
Für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen mussten Preise gezahlt werden, die um 60,5 Prozent über jenen des Vorjahrs lagen. Auch Rohaluminium und gehobeltes Holz verteuerten sich mit 55,5 bzw. 50,2 Prozent erheblich. Kunststoffe in Primärformen waren um 43,4 Prozent teurer als noch im Dezember 2020.
Allerdings war im Vergleich zum November ein leichter Rückgang der Preisanstiege für Rohaluminium (-2,3 Prozent), Eisenerz (-2,1 Prozent), für gesägtes und gehobeltes Holz (-1,4 Prozent) sowie für Rohkupfer (-0,9 Prozent) zu verzeichnen.
Preisanstiege, die deutlich über den Zielinflationsmarken der Notenbanken lagen waren auch bei den Preisen für importierte Investitionsgüter zu beobachten. Sie stiegen um 4,9 Prozent, wobei Notebooks mit +6,4 Prozent deutlich teurer wurden als Smartphones mit 3,2 Prozent.
Einen noch stärkeren Anstieg von 6,6 Prozent verzeichneten die aus dem Ausland importierten Verbrauchsgüter. Starke Preistreiber waren hier der Rohkaffee, der sich um 70,4 Prozent verteuerte, und das Getreide, dessen Preis sich binnen Jahresfrist um 34,9 Prozent erhöhte.