Mit dem Auftreten der Omikron-Variante hat das Coronavirus im vergangenen Jahr einen großen Teil seines Schreckens verloren. Aber wie steht es um die Gefahr, dass eine Coronaerkrankung nicht mehr abheilt? Ein Bericht der Bildzeitung lässt nun erkennen, dass die Gefahr, durch eine Coronaerkrankung zu einem Long-COVID-Patienten zu werden, vergleichsweise gering ist.
Denn 19 von 20 Patienten mit sogenannten Long-COVID-Symptomen waren bereits vor ihrer Coronainfektion wegen Vorerkrankungen in ärztlicher Behandlung. Die der Zeitung vorliegenden Daten lassen auch erkennen, dass die Long-COVID-Symptome meist binnen weniger Monate und ohne unmittelbare Folgen wieder abheilen.
Bei ihrem Bericht vom Mittwoch beruft sich die Bildzeitung auf eine Datenauswertung des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung (ZI). Nach dieser Auswertung litten 96 Prozent der Patienten mit Long COVID schon vor ihrer Coronaerkrankung an Krankheiten, die ärztlich behandelt wurden. Genannt wurden als Beispiele Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck oder Übergewicht. Aber auch psychische Krankheitsbilder wurden im Vorfeld beobachtet.
Die Panikmache vieler Medien ist wieder einmal unangebracht
In der Gruppe der Long-COVID-Patienten treten diese Vorerkrankungen wesentlich häufiger auf als innerhalb der Allgemeinbevölkerung. Das Zentralinstitut der Kassenärztlichen Vereinigung hat der „Bild“ zufolge rund 800.000 Long-COVID-Fälle registriert. Von diesen verlaufe allerdings lediglich ein Prozent komplex und langwierig.
„Den Fall der jungen Frau, die noch nie etwas hatte und dann nach Infektion unter massiven Long-COVID-Komplikationen leidet, gibt es – aber eben nur sehr, sehr selten“, berichtete Dominik von Stillfried, der Leiter des ZI, der Bildzeitung. „Man muss dem Eindruck entgegentreten, dass jeder nach COVID mit Post-COVID und schweren Auswirkungen rechnen muss. Das zeigen die Daten nicht.“
Eine überwundene Virusinfektion bedeutet leider nicht, dass das Virus in jedem Fall auch gänzlich aus dem menschlichen Körper verschwindet. Einige Viren sind weiterhin vorhanden, werden aber vom Immunsystem eingegrenzt und damit unter Kontrolle gehalten.
Sie können durch das Coronavirus aber auch durch die Impfungen, die eine Coronainfektion im menschlichen Körper simulieren, reaktiviert werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass eine Coronainfektion immer wieder auflebt oder andere Erkrankungen ausgelöst werden.