Drei Millionen Einwohner bevölkern südlichste der baltischen Länder und dieses hat es nicht leicht, sich gegen die großen EU-Staaten zu behaupten. Dennoch kam Litauens Wirtschaft sehr gut durch die Corona-Krise und die Regierung bemüht sich erfolgreich darum, Investoren aus dem Ausland anzulocken.
Gerade Deutschland hat man in Vilnius dabei im Blick. Derzeit ist Deutschland das vierte Top-Investitionsland gemessen am Anteil an den Gesamtprojekten. Stark im Land vertreten sind der Discounter Lidl, der Automobilzulieferer Continental, der Pharmariese Bayer und der Werkzeughersteller Heller.
Ein Unternehmen, das von Litauens hoher Digitalisierungsrate profitiert, ist das Fintech-Unternehmen Mambu. Es ist millionenschwer und damit ebenfalls kein kleiner Fisch mehr und unterhält mehrere Standorte in Litauen. Weitere Investitionen aus Deutschland sind sehr willkommen.
Unternehmensregistrierung an einem Tag
Unternehmen aus der Bundesrepublik werden deshalb gezielt angeworben. Ihnen winken schnelle, unbürokratische Behördenprozesse und eine bis zu 20-jährige Befreiung von der Körperschaftssteuer. Die Registrierung eines neuen Unternehmens geht in Litauen sehr schnell. Da alles digital abgewickelt wird, kann der gesamte Prozess an einem Tag abgeschlossen werden.
Die Befreiung von der Körperschaftssteuer ist ein weiterer Vorteil. Er ist allerdings an bestimmte Bedingungen geknüpft. Entscheidend sind die Höhe des Investments und die Zahl der Arbeitsplätze, die neu geschaffen werden. Auch innerhalb des Landes unterscheiden sich die Auflagen. In der Hauptstadt Vilnius sind sie höher als in anderen Teilen des Landes.
Die Corona-Pandemie hat das Land vergleichsweise gut überstanden. Das Wachstum ist entgegen der Erwartungen nicht eingebrochen, sondern das Bruttoinlandsprodukt ist mit einem Prozent sogar leicht gewachsen. Dies liegt daran, dass die litauische Wirtschaftsleistung zu 82 Prozent exportiert wird und Deutschland als einer der wichtigsten Absatzmärkte ebenfalls recht gut durch die Krise gekommen ist.