Milliardenstrafe gegen US-Familie wegen Opioid-Epidemie

Für die einen war es ein blendendes Geschäft für die anderen der Weg zumindest in die Abhängigkeit, vielleicht sogar in den Tod. Die Rede ist vom einem legalen Medikament mit dem Namen Oxycontin, ein Opioid des Pharma-Konzerns Purdue, welcher der Familie Sackler gehört.

Es wurde von Purdue und der hinter dem Konzern stehenden Familie bewusst in den Markt gedrückt und stark beworben. Dabei war den Beteiligten klar, dass Oxycontin die Eigenschaft hat, Patienten schnell abhängig zu machen. Die Folge war eine Opioid-Epidemie, der viele Amerikaner zum Opfer fielen und die allein in den USA rund eine halbe Million Todesopfer gefordert hat.

Für die Betroffenen stand deshalb kein anderer Name so sehr für die Opioid-Epidemie wie der der Familie Sackler. Ganz vorn im Rampenlicht stand dabei Richard Sackler. Er stand als Präsident an der Spitze des Purdue-Konzerns. Der Konzern ist in der Zwischenzeit Geschichte. Tausende von Klagen haben ihn zusammenbrechen und Insolvenz anmelden lassen.

4,5 Milliarden US-Dollar Entschädigung für die Opfer

Einem nackten Mann greift man bekanntlich nicht in die Tasche und eine bankrotte Firma ist kaum in der Lage, hohe Schadensersatzleistungen zu bezahlen. Aus diesem Grund wird nun die Familie zur Kasse gebeten, damit diese nicht selbst wieder von einer Reihe von Klagen überrollt wird.

Der Richter im Insolvenzverfahren und die betroffenen Parteien haben in dieser Woche deshalb einem Vergleich zugestimmt. Er sieht vor, dass die Familie Sackler 4,5 Milliarden US-Dollar an das bankrotte Unternehmen bezahlen wird. Mit diesem Geld werden die Kläger bedient.

Verarmen wird die Familie, die es 2015 mit einem Vermögen von 14 Milliarden US-Dollar erstmals unter die Top 20 der Forbes-Liste der reichsten Amerikaner schaffte, deshalb allerdings nicht. Die aktuelle Strafe ist nicht die erste, welche die Familie zu bezahlen hat.

Schon im Jahr 2007 mussten Purdue und drei Topmanager des Konzerns eine Strafe von 635 Millionen US-Dollar bezahlen, weil sie das Medikament Oxycontin aggressiv vermarktet hatten und durch ihre Pharmareferenten dafür gesorgt hatten, dass Ärzte das Medikament auch dann in einer höheren Dosis verschrieben, wenn die Patienten nur verhältnismäßig leichte Schmerzen hatten.