Für einen reibungsloseren Verkehr auf Deutschlands Straßen sorgen aktuell 52.130 Brückenbauwerke, davon 39.928 Brücken im Netz der Bundesfernstraßen. Sie wurden überwiegend in den Jahren zwischen 1965 und 1985 gebaut und unterliegen einem natürlichen Verschleiß.
Ihr Zustand ist höchst unterschiedlich. Nach Angaben der Bundesanstalt für das Straßenwesen waren zum Stichtag 1. September 2020 nur 12,9 Prozent der Brücken bzw. Brücken-Teilbauwerke in einem guten oder sehr guten Zustand. Nahezu der Hälfte der Bauwerke (42,5 Prozent) wurde ein befriedigender Zustand attestiert. Rund ein Drittel (33,1 Prozent) befand sich zumindest in einem ausreichenden Zustand.
Besorgniserregend lang war jedoch die Liste der Brückenbauwerke mit erheblichen Mängeln. In 9,9 Prozent aller Fälle wurden die Bauwerke als nicht mehr ausreichend eingestuft. 1,6 Prozent aller Brücken weisen aufgrund von starker Beanspruchung und Schäden sogar einen ungenügenden Zustand auf.
Wird nicht genügend getan?
Für die Beseitigung von Schäden und den Neubau von Straßen und Brücken geben der Bund, die Länder und die Gemeinden Jahr für Jahr Millionen aus. Im Jahr 2020 waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 14,2 Milliarden Euro. Gegenüber den Ausgaben des Jahres 2011 war dies ein nominaler Anstieg von 40,2 Prozent.
Seinerzeit wurden 10,1 Milliarden Euro für diese Aufgaben aufgewendet. Das entsprach einem Anteil von 0,9 Prozent aller Gesamtausgaben der öffentlichen Hand. Heute machen die deutlich erhöhten Ausgaben von 14,2 Milliarden Euro jedoch nur noch einen Anteil von 0,8 Prozent der Staatsausgaben aus.
Einen Grund für schleppende Erneuerung der maroden Brücken stellen auch die stark gestiegenen Baukosten dar. Sie erhöhten sich im Zeitraum zwischen 2011 und 2020 für den gesamten Straßenbau um 29,1 Prozent. Etwas weniger stark verteuert hat sich im gleichen Zeitraum die Erstellung neuer Brücken. Sie verteuerte sich gegenüber 2011 um 24,1 Prozent.