Die eigenen Finanzen nicht immer richtig im Griff zu haben, ist nicht allein das Problem von Geringverdienern. Auch gut situierte Doppelverdiener können sich dazu genötigt sehen, die professionelle Hilfe von Beratungsstellen in Anspruch nehmen zu müssen, um Ordnung in ihre Einnahmen und Ausgaben zu bringen.
Ein entscheidender Grund vielen Übels ist dabei in erster Linie nicht das fehlende Geld an sich, sondern der fehlende Überblick. Wer seine Ausgaben nicht überblickt, der kann auch in den Genuss einer hohen Gehaltserhöhung oder eines Lottogewinns kommen und nach kurzer Zeit dennoch wieder am finanziellen Abgrund stehen.
Abhilfe schafft an dieser Stelle eine genaue Buchführung. Wer weiß, wo wie viel Geld ausgegeben wird, kann für die Zukunft besser planen. Deshalb ist der Gedanke, ein Kassenbuch zu führen und seine Ausgaben auf monatlicher Basis regelmäßig zu überprüfen, gar nicht so banal wie er im ersten Moment klingen mag.
Nur eine realistische Planung hilft wirklich weiter
Wer diesen Schritt unternimmt, sollte zu sich selbst aber vor allem ehrlich sein. Sowohl die Einnahmen- wie auch die Ausgabenseite müssen realistisch erfasst werden. Nur so können Ausgabenschwerpunkte erkannt und gegebenenfalls auch korrigiert werden.
Relativ gut im Blick haben die meisten dabei ihre monatlichen Ausgaben. Sie sind klar zu benennen, weil sie Monat für Monat vom Konto abgebucht werden bzw. bezahlt werden müssen. Sehr leicht übersehen werden jedoch jene Ausgaben, die nur einmal im Jahr zu leisten sind. Zu ihnen gehören Versicherungen, für die beim Abschluss des Vertrags eine jährliche Zahlweise gewählt wurde. Werden zu viele von ihnen in der Planung nicht erfasst, kann sich leicht ein nicht unerhebliches Defizit ergeben.
Auf der Einnahmenseite besteht die Kunst hingegen darin, nur die wirklich sicheren Einnahmen in die Budgetplanung einfließen zu lassen. Man ist auf der sicheren Seite, wenn nur mit dem normalen Lohn kalkuliert wird und die zusätzlich bezahlten Überstunden in der Planung vollkommen unberücksichtigt bleiben. Fallen sie trotzdem an, stellen sie ein gerne gesehenes Zubrot dar. Werden sie allerdings einkalkuliert und fallen plötzlich weg, klafft schnell eine unangenehme Lücke in der eigenen Finanzplanung.