Lufthansa-Tochter Swiss macht Druck auf ungeimpftes Personal

Ob die Zeiten, in denen sich Arbeitgeber für die gesundheitlichen Belange ihrer Mitarbeiter wie etwa den Impfstatus nicht zu interessieren hatten, noch einmal zurückkommen, bleibt abzuwarten. Aktuell scheint die Entwicklung massiv in die Gegenrichtung zu gehen, denn die Lufthansa-Tochter Swiss droht ihrem ungeimpftem Flugpersonal bereits mit der Kündigung.

Flugpersonal, das sich weiterhin einer vollständigen Corona-Impfung verweigere, müsse voraussichtlich Ende Januar 2022 mit der Kündigung rechnen. Das teilte die zum Lufthansa-Konzern gehörende Airline Swiss am Dienstag mit. Damit wird der Druck auf die Mitarbeiter, der sich bereits im vergangenen Monat angedeutet hatte, weiter verschärft.

Im August hatte die Fluglinie angekündigt, dass sie eine obligatorische Impfpflicht für ihre Besatzungen einführen werde. Nun erklärte ein Firmensprecher: „Bei Nichterfüllen des geforderten Impfobligatoriums sehen wir uns gezwungen, Maßnahmen aufgrund der Pflichtverletzung gemäß Gesamtarbeitsvertrag (GAV) einzuleiten.“

Impfung oder Kündigung

Intern wurde die neue Regelung bereits am Montag kommuniziert und nun läuft die Uhr für alle nicht geimpften Swiss-Mitarbeiter. Entkommen können der vom Arbeitgeber verordneten Impfpflicht nur jene Mitarbeiter, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können. Für sie erklärte Swiss, würde nach individuellen Lösungen gesucht.

Allen anderen gewährt die Lufthansa-Tochter eine Bedenkzeit von rund sechs Monaten Länge, in der sie ihr Arbeitsverhältnis ruhen lassen könnten. Eine echte Lösung ist dies allerdings nicht, denn allen Angestellten, die sich auch weiterhin nicht mit den kaum getesteten Corona-Impfstoffen impfen lassen wollen, droht das sogenannte Stufenverfahren.

Was an seinem Ende stehen wird, darüber besteht heute schon Gewissheit: die Kündigung. Sie erfolgt entweder Ende Januar 2022 oder etwas später, aber eine echte Freiheit der Entscheidung ist auf Seiten der Arbeitnehmer nicht mehr gegeben. Es sei denn Arbeitsgerichte werden diesen massiven Druck auf die Beschäftigten mit ihren Entscheidungen frühzeitig kassieren.