Im Frühjahr und Sommer litten insbesondere die im Baugewerbe tätigen Betriebe unter einem akuten Mangel an Material und Rohstoffen. Insbesondere das Holz war knapp und entsprechend teuer. Inzwischen hat sich die angespannte Lage etwas entschärft. Das geht aus einer neuen Umfrage des Münchener Ifo Instituts hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Auch wenn sich die Lage im September etwas entspannt hat, so ist die Knappheit an Material und Rohstoffen auf Deutschlands Baustellen immer noch ein ernstes Thema. Im Hochbau berichten beispielsweise immer noch 36,3 Prozent aller befragten Firmen davon, dass das benötigte Material knapp sei. Im August hatte dieser Wert allerdings noch 3,8 Prozentpunkte höher bei 42,2 Prozent der Befragten gelegen.
Im Tiefbau war die Lage ähnlich. Hier klagten im September immer noch 27,6 Prozent der befragten Unternehmen darüber, dass ihnen das benötigte Material fehle. Allerdings ging auch hier der Anteil der betroffenen Firmen im Vergleich zum August 2021 um 3,8 Prozentpunkte zurück.
Der Wohnungsbau ist weiterhin am stärksten betroffen
„Der Wohnungsbau zeigt sich dabei am stärksten betroffen, hier meldeten immer noch 40,0 Prozent der Unternehmen eine Behinderung ihrer Bautätigkeit durch Lieferprobleme“, erklärte Felix Leiss, der beim Ifo Institut für diese Umfrage verantwortlich war.
Nach wie vor klagt die Branche hier über lange Lieferzeiten und starke Preisanstiege. Beim Material fehlt es vor allem an Dämmstoffen, Stahl, Holz und Kunststoffrohren. Ein Hoffnungsschimmer ist aber in Sicht denn, „zumindest der Großhandel für Holzprodukte rechnet nun wieder mit sinkenden Preisen“, weiß Felix Leiss zu berichten.
Für die von den Verzögerungen und den steigenden Preisen betroffenen Bauherrn hat der Experte des Ifo Instituts allerdings keine guten Nachrichten, denn nicht nur bei den extrem knappen, auch bei anderen Baustoffen werden in der Baubranche weitere Preissteigerungen erwartet.