Die Preise steigen bereits seit einem Jahr, doch erst der Beginn des Kriegs in der Ukraine hat den Preisanstieg vollkommen außer Kontrolle geraten lassen. Viele Verbraucher sind von den beständig steigenden Preisen inzwischen nicht nur genervt, sondern existentiell besorgt, denn das verfügbare Einkommen scheint gerade beim unverzichtbaren Einkauf im Supermarkt wie Sand durch die Finger zu rieseln.
Besonders beängstigend ist, dass der Scheitelpunkt dieser Entwicklung noch nicht erreicht ist. Es könnte erst noch schlimmer kommen, bevor es besser wird. Das lässt eine neuen Studie erwarten, über die das Handelsblatt berichtete. Sie beschäftigt sich mit den zu erwartenden Preiserhöhungen im Einzelhandel und kommt für die Verbraucher zu keinem guten Ergebnis.
Was auf die Verbraucher in diesem Jahr zukommen wird, beschreibt der Handelsexperte Aurélien Duthoit vom Kreditversicherer Allianz Trade wie folgt: Über das gesamte Jahr werden sich die Einkäufe im Supermarkt wahrscheinlich um zehn Prozent verteuern. Pro Kopf sind dadurch durchschnittlich Mehrkosten von rund 250 Euro im Jahr zu erwarten.
Trotz massiver Preisanhebungen ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht
So schmerzlich die Preisanstiege in den Supermärkten jetzt schon ausfallen, so klar ist, dass sie nicht annähernd das widerspiegeln, was sich derzeit im Großhandel abspielt. Dort verlangen die Hersteller von Lebensmitteln und Getränken der Studie zufolge im Durchschnitt seit Jahresbeginn Preise, die um 16,6 Prozent über jenen des Vorjahres liegen. Ganz besonders stark verteuert haben sich Produkte des täglichen Bedarfs.
Öle und Fette kosten 53 Prozent mehr als im Vorjahr, Mehl und Nudeln wurden um 28 bzw. 19 Prozent teurer und und auch Milchprodukte haben durch die Bank um mehr als zehn Prozent verteuert. Beim Endverbraucher angekommen ist die Preiswelle jedoch noch nicht, denn während die Großhandelspreise um 16,6 Prozent stiegen, haben sich die Preise für die Verbraucher im Supermarkt nur um vergleichsweise niedrige sechs Prozent erhöht.
Auf lange Sicht, werden die höheren Großhandelspreise jedoch beim Endverbraucher ankommen. Das bestätigt die Erfahrung der Vergangenheit. „Das Schlimmste kommt auf die Haushalte also erst noch zu“, warnte Aurélien Duthoit die deutschen Verbraucher deshalb nicht unbegründet.