Es ist schon etwas verwunderlich, denn schaut man sich die Entwicklung der Preise für die Edelmetalle Gold und Silber an und vergleicht diese mit der Kursentwicklung des Kupfers, könnte man meinen, Letzteres wird in Zukunft kaum noch benötigt. Dies ist allerdings eine Einschätzung, die mit Blick auf die fortschreitende Hinwendung zur Elektromobilität reichlich unrealistisch ist.
Dennoch spricht die Preisentwicklung seit Anfang des Jahres genau diese Sprache, denn die Edelmetalle Gold und Silber liegen seit Ende Dezember fast zweistellig im Plus. Das Kupfer hingegen kommt im gleichen Zeitraum nur auf einen Preisanstieg von knapp drei Prozent.
Diese Entwicklung ist durchaus bemerkenswert, denn noch in der zweiten Hälfte des letzten Jahres, schichteten die Anleger frei werdende Liquidität sehr gerne in die Rohstoffmärkte um. Dies führte dazu, dass die Notierungen für wichtige Rohstoffe anzogen und auch die Aktien der großen Rohstoffproduzenten deutliche Kursgewinne verzeichneten.
In den nächsten Jahren sind kräftige Preisanstiege zu erwarten
Zu Beginn des neuen Jahres setzte sich diese Entwicklung zunächst noch fort, doch dann ging der Kupferpreis in eine Korrektur über und fiel bis Ende Januar auf 4,282 US-Dollar zurück. Hier wurde am 31. Januar das bisherige Jahrestief ausgebildet. Anschließend zogen die Notierungen wieder deutlich an, sodass bis zum 10. Februar ein Preisanstieg von über zehn Prozent auf 4,7085 US-Dollar zu verzeichnen war.
Von diesem Niveau aus sind die Notierungen im weiteren Verlauf des Februars wieder etwas zurückgekommen, denn der Kupferpreis pendelte in einer Spanne zwischen 4,250 US-Dollar auf der Unter- und 4,575 US-Dollar auf der Oberseite. Aktuell nähern sich die Preise wieder dem oberen Rand der Seitwärtsbewegung.
Tritt man einen Schritt zurück, so stellt sich die relative Schwäche, die das Kupfer in den letzten Wochen im Vergleich zu Gold und Silber zeigte, schnell als eine Konsolidierung auf hohem Niveau dar. Dies ist auch verständlich, denn ohne Kupfer wird kein Klimaziel erreichbar sein. Der Ökonom Lukas Boer vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin rechnet deshalb damit, dass sich der Kupferpreis bis 2030 um 70 Prozent erhöhen wird.