Es ist also vollbracht. Der kleine mittelamerikanische Staat El Salvador hat tatsächlich den Bitcoin (BTC) als zusätzliche Landeswährung – neben dem US-Dollar – eingeführt. Begleitet wurde und wird diese Einführung von massiven Protesten. Man muss sich, bei aller Kritik, jedoch schon die Frage stellen, ob die Protestler noch all ihre Sinne beisammenhaben. Denn in El Salvador wird ja niemand dazu gezwungen den Bitcoin zu nutzen.
Okay, man kann nun einwenden, dass das nicht ganz richtig ist. Denn da der Bitcoin die zweite offizielle Landeswährung ist, müssen Geschäfte ihn schon akzeptieren. Allerdings können sie ihn ja sofort in US-Dollar umtauschen. Zudem sehe ich grundsätzlich kein großes Problem darin. Denn große Bitcoin-Bestände könnten nur Unternehmen anhäufen, deren Kunden sich für eine Nutzung des Bitcoins entscheiden.
Letzten Endes war Satoshi Nakamoto bei der Erfindung des Bitcoins ja eins besonders wichtig, nämlich Freiheit. Wer daher nun gegen den Bitcoin demonstriert, demonstriert de facto gegen seine eigene persönliche Freiheit. Ergibt das einen Sinn? In der Regel wird weltweit von Menschen immer stets für ihre persönliche Freiheit demonstriert. Fragen Sie mal in Nordkorea nach, ob die Menschen dort nicht lieber mehr Freiheiten hätten.
Ich halte wenig bis gar nichts von Verschwörungstheorien. Aber es ist inzwischen ja offiziell bekannt, dass die CIA in einigen Ländern Proteste gegen das entsprechende Regime zumindest unterstützte. Am Ende führte dies leider stets nicht unbedingt dazu, dass sich die Situation in diesen Ländern verbessert hätte. Im Gegenteil. Ohne die CIA wären die Mullahs im Iran wohl nicht an der Macht.
Wenn man daher nicht davon ausgeht, dass die Menschen in El Salvador besonders unintelligent sind – und ich tue das nicht! – kann man schon auf die Idee kommen, dass den Amerikanern das Bitcoin-Experiment unter Nayib Bukelele ein Dorn im Auge ist und man es daher zu diskreditieren versucht. Da kann man nur hoffen, dass dem nicht so ist oder – falls doch – dass es den Amerikanern nicht gelingt.
Bei Erfolg ist ein weltweiter Siegeszug möglich!
Zumal bei einem erfolgreichen Experiment ein weltweiter Siegeszug der Kryptowährung Nummer 1 bevorstehen könnte. So haben Länder wie Paraguay sowie selbst Argentinien bereits Interesse an dem Experiment bekundet. Die Regierungen dieser Länder beobachten ganz genau was sich in El Salvador tut. Sorgt der Bitcoin dort tatsächlich für eine Verbesserung der (wirtschaftlichen) Verhältnisse, könnten diese Staaten dem Vorbild El Salvadors folgen.
Doch auch so ist der Erfolg des Bitcoin schon beeindruckend. Wurde er am 3. Januar 2009, bei seiner Einführung, noch belächelt, ist er heute in aller Munde. Seinerzeit konnte man für einen US-Dollar noch fast 1.500 Bitcoins kaufen. Heute wären diese 1.500 Bitcoins mehr als der Staat El Salvador gegenwärtig hält und hätten einen Gesamtwert von knapp 75 Millionen US-Dollar. Es gab und gibt also kein besseres Investment in den vergangenen gut zwölf Jahren.
Sollte nun die Verbreitung ähnlich rasant vonstatten gehen wie bisher die Kursentwicklung, könnten in absehbarer Zeit mehrere Staaten den Bitcoin zumindest mal als zusätzliche offizielle Landeswährung einführen. Damit wäre er endgültig etabliert und wohl aus dem internationalen Finanzsystem nicht mehr wegzudenken. Egal was Organisationen wie der IWF oder die Weltbank dazu sagen oder schreiben.
Afrika wird kryptonisiert…
Dazu passt eine Meldung, die vor wenigen Tagen über die Ticker lief. Demnach hat sich im Jahr 2021 besonders in Afrika in Sachen Kryptowährungen eine Menge getan. Während wir hier oftmals nur negative Nachrichten wie ein inzwischen wieder einkassiertes Bitcoin-Verbot in Nigeria präsentiert bekamen, haben viele andere Länder des Kontinents ganz andere Fakten geschaffen.
So gehören inzwischen mehrere afrikanische Staaten zu den Top10 der kryptofreundlichsten Nationen der Welt. Kein Wunder also, dass die sogenannte „Crypto Adoption“ in Afrika im Jahr 2021 um 1.200% zulegte. Der globale Wachstumsdurchschnitt lag in dieser Beziehung übrigens bei „nur“ rund 600%. Der Rest der Welt (also Welt ex Afrika) kam immerhin noch auf ein Wachstum von 880%.
Allerdings muss man dabei natürlich berücksichtigen, dass die „Crypto Adoption“ in Teilen der Welt zuvor schon deutlich weiter fortgeschritten war als in Afrika. Dennoch ist dieses Wachstum ein sehr positives Zeichen. Denn es zeigt, dass man auch in Afrika die Vorteile der Kryptowährungen begreift, verstärkt auf diese setzt und dadurch die Lücke zum Rest der Welt zügig schließt.
Aktuelles Kursniveau erscheint angemessen, doch…
Unter Berücksichtigung aller bekannten fundamentalen Fakten, kann man daher zurzeit nur zu einem einzigen Schluss kommen: So rasant die Kursentwicklung des Bitcoin in den letzten 12 bis 18 Monaten auch gewesen sein mag, sie scheint fundamental untermauert zu sein. Ja, es gab eine kleine spekulative Übertreibung im April/Mai diesen Jahres, die jedoch auch zwei gute Gründe hatte.
Denn zum einen hatte Elon Musk mit Tesla in Bitcoin investiert und diesen dadurch in gewisser Weise geadelt. Zum anderen gab es am 14. April – dem Tag des bisherigen Allzeithochs der „Mutter aller Kryptowährungen“ – den Börsengang der sehr erfolgreichen Krypto-Börse Coinbase. Dadurch kam etwas zu viel Euphorie an den Krypto-Märkten auf, so dass der Bitcoin auf 65.000 US-Dollar stieg.
Anschließend „crashten“ Elon Musk un die chinesischen Kommunisten jedoch die Krypto-Märkte, was nicht nur die heiße Luft aus den Kursen entweichen ließ. Vielmehr fielen viele Coins und Tokens, auch der Bitcoin, viel zu tief. Derzeit würde ich den fundamental fairen Wert des Bitcoin auf rund 45.000 US-Dollar (+/- 3.000 US-Dollar) taxieren. Genau in dieser Range (42.000 bis 48.000 US-Dollar) befinden wir uns.
Doch heißt das, dass man nun keinen Bitcoin mehr kaufen sollte? Nun, das kommt drauf an. Als kurzfristiger Spekulant (Trader) ergibt das tatsächlich wenig Sinn. Da müsste man auf Kurse von 42.000 US-Dollar oder weniger warten. Als längerfristiger Investor („Hodler“) sieht das jedoch anders aus. Denn der weltweite Siegeszug des Bitcoin scheint, wie geschrieben, ja gerade erst zu beginnen.
Wenn dem so ist, wäre es aber sehr verwunderlich, wenn damit nicht auch eine sehr positive Kursentwicklung der Cyberdevise Nummer 1 einhergehen würde. Am Ende kann ich meine Einschätzung daher in einem Satz zusammenfassen: Für längerfristige Investoren ist es aktuell gefährlicher keinen Bitcoin zu besitzen als welche zu halten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende!