Zunächst hatte das Jahr 2022 recht gut begonnen, denn im Januar konnte das Münchener Ifo Institut wieder steigende Zahlen für seinen monatlich ermittelten Geschäftsklimaindex vermelden. Die Hoffnung, dass dieser Aufschwung sich auch im weiteren Verlauf des Jahres fortsetzen würde, wurde Ende Februar durch den russischen Angriff auf die Ukraine jedoch jäh zerstört.
Wie kaum anders zu erwarten, schlagen sich die Kämpfe in der Ukraine in den vom Ifo Institut für den März ermittelten Zahlen erstmals nieder. Saisonbereinigt korrigiert stürzte der Ifo Geschäftsklimaindex um hohe 7,7 Punkte von 98,5 Punkten im Februar im März auf nur noch 90,8 Punkte ab.
Besonders stark eingetrübt haben sich die weiteren Aussichten der Unternehmen. Hier verzeichneten die Ifo-Forscher einen historischen Einbruch der Erwartungen um 13,3 Punkte. Er übertraf sogar noch den Rückgang von 11,8 Punkten im März 2020, als das Corona-Virus Deutschland erreichte.
Die Stimmung trübt sich deutlich ein
Auch ihre aktuelle Lage bewerten die Unternehmen nicht mehr so positiv wie noch im Februar. Allerdings fiel der Rückgang in diesem Teilsegment mit minus 1,6 Punkte noch vergleichsweise moderat aus. Unverkennbar ist jedoch, dass die Unternehmen in Deutschland nun mit dem Anbruch harter Zeiten rechnen.
Im Verarbeitenden Gewerbe war ein Rückgang des Index zu verzeichnen, wie er noch nie zuvor erlebt worden war. Dies gilt auch für die Erwartungen der Unternehmen, die von einem soliden Optimismus in einen deutlichen Pessimismus umschlugen. Hinzu kommt, dass die Unternehmen ihren Geschäftsausblick nun als extrem unsicher einschätzen. Auch die Beurteilung zur aktuellen Lage verschlechterte sich.
Merkliche Rückgänge insbesondere bei der Erwartungshaltung waren ebenfalls im Dienstleistungssektor und in der Logistikbranche zu beobachten. Im Bereich des Handels stürzte der Erwartungsindikator so stark ab wie nie zuvor. Stützend wirkte hier noch die aktuelle Lage, die als nahezu unverändert empfunden wurde.
Im Baugewerbe sind die Firmen mit der aktuellen Lage weitgehend noch zufrieden, doch die Einschätzungen verschlechterten sich. Auch für die Zukunft wurde im März eine deutlich pessimistischere Haltung eingenommen als noch im Februar.