Die Betriebe im zulassungspflichtigen Handwerk konnten ihre Umsätze im 2. Quartal dieses Jahres deutlich steigern. Gegenüber dem 2. Quartal 2020 erhöhten sich die Einnahmen nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts (Destatis) vom Freitag um 11,4 Prozent.
Durch diesen Anstieg endete das erste Halbjahr zumindest versöhnlich, denn in den ersten drei Monaten des Jahres hatten die Handwerksbetriebe im Vergleich zum Vorjahr noch einen Umsatzrückgang von 7,5 Prozent hinnehmen müssen. Weiter reduziert hat sich allerdings die Zahl der Beschäftigen. Sie lag Ende Juni 2021 um 1,0 Prozent unter dem Wert des Vorjahres.
Damit setzte sich der schon in den ersten Monaten des Jahres zu beobachtende Rückgang bei den Beschäftigten fort. Er schwächte sich allerdings etwas ab, denn Ende März 2021 waren 1,7 Prozent weniger Menschen im zulassungspflichtigen Handwerk tätig als noch ein Jahr zuvor.
Kräftiges Umsatzplus im Gesundheitsgewerbe
Das durchschnittliche Umsatzplus von 11,4 Prozent spiegelt die Situation in den einzelnen Gewerken nur unzureichend wider. Während Straßenbauer, Maurer, Betonbauer und Fleischer einen Umsatzrückgang von minus 1,7 Prozent hinnehmen mussten, erhöhten sich die Einnahmen bei den Augenoptikern um 43,5 Prozent. Sie erzielten im 2. Quartal die höchsten Umsatzsteigerungen.
Auch die übrigen Berufsgruppen aus dem Gesundheitsgewerbe konnten sich über einen deutlichen Anstieg ihrer Umsätze freuen. Hörakustiker und Zahntechniker steigerten ihre Umsätze um 36,4 bzw. 32,0 Prozent, während Orthopädieschuhmacher und Orthopädietechniker mit Umsatzanstiegen von 14,6 bzw. 12,6 Prozent nur knapp über dem allgemeinen Durchschnitt lagen.
Gewerbe, die von den Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht so stark beeinflusst waren wie beispielsweise Bäcker (9,7 Prozent), Glaser (7,7 Prozent), Maler und Lackierer (4,7 Prozent) oder Dachdecker (3,8 Prozent), erhöhten ihre Umsätze im 2. Quartal nur unterdurchschnittlich.
Der stärkste Beschäftigungsrückgang war im Friseurhandwerk mit einem Minus von 9,9 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt beschäftigten vier von sieben Gewerbegruppen Ende Juni 2021 weniger Personen als noch ein Jahr zuvor. Dabei nahm die Beschäftigung in den Handwerken für den privaten Bedarf mit einem Minus von 8,1 Prozent am stärksten ab. Leichte Zuwächse bei der Beschäftigung verzeichneten hingegen das Ausbaugewerbe (+0,7 Prozent), das Gesundheitsgewerbe (+0,6 Prozent) sowie das Bauhauptgewerbe mit einem Plus von 0,1 Prozent.