Schon Anfang März hatten die USA die Volksrepublik China davor gewarnt, die westlichen Sanktionen gegen Russland zu unterlaufen und Russland nicht bei der Umgehung von Exportkontrollen und wirtschaftlichen Auflagen zu helfen. Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass eine Meldung über die chinesische Unterstützung für russische Flugzeuge nur in Moskau nicht aber in den chinesischen Medien veröffentlicht wurde.
Schon am 17. Juni hatte der chinesische Botschafter Zhang Hanhui der russischen Nachrichtenagentur TASS erklärt, sein Land sei bereit, Komponenten für die Wartung und Instandhaltung von Flugzeugen nach Russland zu liefern. Die Fluggesellschaften würden sich derzeit mit dem Thema befassen und hätten „bestimmte Kanäle“, die zu einer Umsetzung des Vorhabens genutzt werden könnten.
Welcher Art diese „bestimmten Kanäle“ seien, führte der Botschafter nicht aus. Er erklärte nur: „Es gibt keine Hindernisse von chinesischer Seite.“ Innerhalb Chinas wurde die Nachricht nur auf NetEase kurzzeitig veröffentlicht, anschließend aber schnell wieder gelöscht. Was nicht verwundert, denn mit diesem Schritt würden China und Russland die westlichen Sanktionen unterlaufen.
Wartungsnotstand bei russischen Flugzeugen
Schon am 29. März veröffentlichte Cirium, ein Datenportal für die Reise- und die Luftfahrtbranche, eine Aufstellung, aus der hervorging, dass in Russland zu Beginn des Krieges in der Ukraine 980 Passagierflugzeuge in Betrieb waren. 777 dieser Maschinen wurden im Ausland geleast.
Für sie liefern Airbus und Boeing aber auch andere Erstausrüster in der Zwischenzeit keine Ersatzteile mehr. Auch die Vermietung der Flugzeuge an die russischen Airlines ist verboten, weshalb der russische Staat mit einer Gesetzesänderung dafür gesorgt hat, dass die Maschinen in Russland neu registriert werden können.
Damit sind die Maschinen zwar weiterhin im Einsatz, sie werden allerdings nicht mehr gewartet und haben auch keinen Zugang zu Ersatzteilen. Da dieser Zustand nun schon bereits seit vier Monaten anhält, haben inzwischen die US-Luftfahrtbehörde wie auch die Europäische Agentur für Flugsicherheit ihrer Besorgnis über den Zustand der Flugzeuge zum Ausdruck gebracht und ihre Bewertung der Flugsicherheit Russlands herabgestuft.