Die Inflation ist auch im Reich der Mitte inzwischen ein Thema. Allerdings noch nicht so sehr für den chinesischen Endverbraucher, denn die Verbraucherpreise in China legten im Juli nach Angaben des chinesischen Statistikamtes nur moderat zu. Sie erhöhten sich im Vergleich zum Juli 2020 um 1,08 Prozent.
Ökonomen hatten an dieser Stelle allerdings einen geringeren Preisanstieg erwartet und waren im Vorfeld davon ausgegangen, dass die Verbraucherpreise in China im Jahresvergleich nur um 0,8 Prozent zulegen würden. Eine Schätzung, die am Ende unter den tatsächlichen Werten liegen sollte, hatten die von Reuters befragten Ökonomen auch für den Bereich der Produzentenpreise abgegeben.
In diesem Sektor war im Vorfeld der Zahlen ein Anstieg der Preise um 8,8 Prozent erwartet worden. Die zum Wochenbeginn in Peking veröffentlichten tatsächlichen Inflationszahlen lagen mit 9,0 Prozent jedoch leicht über diesen Schätzungen.
Steigender Kostendruck für deutsche Unternehmen und Verbraucher
Der starke Anstieg der Produzentenpreise dürfte auch für die deutschen Verbraucher über kurz oder lang ein Thema werden, denn aus keinem anderen Land bezieht die Bundesrepublik mehr Waren als aus dem Reich der Mitte. Der starke Preisanstieg verteuert nicht nur die im Inland direkt verkauften chinesischen Waren.
Auch Vorprodukte aus China, die in deutsche Produkte eingebaut werden, verteuerten sich auf Jahressicht erheblich und es ist zu erwarten, dass die deutschen Produzenten diese Preissteigerungen früher oder später ebenfalls an ihre Kunden weitergeben werden.
Der auf den deutschen Verbrauchern lastende Druck erhöht sich daher derzeit von zwei Seiten. Die stark gestiegenen Rohstoffpreise treiben die Inflation und werden insbesondere bei den Energiepreisen bereits sehr stark gespürt. Hinzu kommen Preisanhebungen für Produkte, die entweder direkt in China gefertigt wurden oder die einen hohen Anteil chinesischer Vorprodukte enthalten.