Der Umsatz des deutschen Großhandels ist im 2. Quartal 2021 nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) gegenüber dem Vorjahr nominal um 15,9 Prozent angestiegen. Berücksichtigt man auch die stark gestiegenen Preise, so reduziert sich der Anstieg deutlich auf 8,2 Prozent, was allerdings immer noch einen beachtlichen Zuwachs darstellt.
Die vom Statistischen Bundesamt am Donnerstag veröffentlichten Zahlen lassen im ersten Moment an den Beginn eines neuen Wirtschaftswunders denken. Sie zeigen allerdings zunächst einmal nur, wie stark der Handel im Zuge der Corona-Pandemie heruntergefahren wurde und wie hoch die inflationären Preisanstiege in diesem Jahr bereits waren.
Gegenüber dem Juni 2021 stieg der Großhandelsumsatz im Juli real um 0,8 Prozent und nominal um 1,6 Prozent an. Vergleicht man den Juli mit dem Juli 2020, so ergibt sich ein realer Anstieg von 7,4 Prozent. Auf nominaler Basis erhöhten sich die Umsätze des Großhandels um 16,1 Prozent.
Der Umsatz mit Kommunikationstechnik wächst überdurchschnittlich
Auch gegenüber dem Februar 2020, dem letzten Monat vor dem Beginn der pandemiebedingten Einschränkungen ergab sich ein deutliches Plus. Real lagen die Umsätze um 1,8 Prozent über denen des Februars 2020. Nominal betrug der Anstieg sogar 7,3 Prozent.
Den stärksten Zuwachs erfuhr der Handel mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik. Er wuchs auf realer Basis um 17,5 Prozent. Der Handel mit Rohstoffen, Halbwaren und Maschinen war von erheblichen Preisaufschlägen begleitet. Nominal erhöhten sich die Umsätze im Vergleich zum 2. Quartal 2020 deshalb um 21,9 Prozent. Real zogen die Umsätze hingegen nur um 8,4 Prozent an.
Auch der Handel mit Konsumgütern erfuhr wieder einen deutlichen Aufschwung. Die Umsätze in diesem Bereich stiegen im Vergleich zum vergangenen Jahr im 2. Quartal real um 7,7 Prozent. Auf nominaler Basis verbuchte der Großhandel um 9,3 Prozent höhere Umsätze.