Auf die deutschen Verbraucher kommen auch in den kommenden Monaten weitere Preissteigerungen zu, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte, stiegen die Verkaufspreise im Großhandel im März 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 22,6 Prozent an.
Auch gegenüber dem Februar 2022 ergab sich ein nochmaliger Anstieg von 6,9 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass mit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine eine nochmalige Preislawine ins Rollen gekommen ist. Es könnte für die Verbraucher in den kommenden Monaten damit noch schlimmer kommen, wobei der Anstieg der Großhandelspreise im März bereits der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der erstmaligen Berechnung der Großhandelspreisindizes im Jahr 1962 war.
Schon im Januar und Februar 2022 hatten die Großhandelspreise mit Anstiegen von 16,2 und 16,6 Prozent auf ausgesprochen hohen Niveaus gelegen. Diese wurden im März nochmals deutlich übertroffen. Auch der Anstieg vom Februar zum März war der höchste Anstieg, der seit dem Beginn der Berechnung der Großhandelspreisindizes jemals ermittelt wurde.
Die volle Preiswucht kommt möglicherweise noch
Ermittelt wurden die Großhandels zum Stichtag 5. März 2022. Das war der zehnte Kriegstag. Es ist deshalb davon auszugehen, dass erste Einflüsse des russischen Angriffs auf die Ukraine sich bereits in den Märzzahlen widerspiegeln. Die volle Wucht der Preiserhöhungen könnte die Verbraucher allerdings erst in den kommenden Wochen noch treffen.
Besonders stark verteuert haben sich wie in den Vormonaten die Rohstoffe und die Energiepreise. Mineralölerzeugnisse verzeichneten gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 70,2 Prozent. Sie hatten damit im März den größten Einfluss auf die Preisentwicklung. Aber auch Erze, Metalle und Metallhalbzeug verteuerten sich mit einem Anstieg um 55,8 Prozent sehr stark.
Deutlich mehr zu bezahlen war auch für Lebensmittel und Futtermittel. In diesem Segment stiegen die Großhandelspreise um 43,0 Prozent an. Die Preise für Roh- und Schnittholz stiegen mit 42,5 Prozent nur unwesentlich schwächer an. Deutlich verteuert haben sich auch die Preise für Milch, Milcherzeugnisse, Eier, Speiseöle und Nahrungsfette. Sie stiegen im März um 22,6 Prozent an.