Konflikte aus dem Ausland können sehr leicht auch auf das Leben in Deutschland durchschlagen und zu Problemen führen, wenn zahlreiche Menschen aus der Konfliktregion in der Bundesrepublik leben. Bislang waren vor allem Türken und Kurden von dieser Herausforderung betroffen.
Nun trifft es auch Russen und Ukrainer, wobei Letztere auch in Deutschland klar in der Unterzahl sind, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte, stehen den 235.469 Einwohnern mit russischer Staatsbürgerschaft nur 134.989 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gegenüber.
Erhoben wurden die Daten zum Stichtag 31. Dezember 2020. Von den rund 10,6 Millionen in Deutschland lebenden Ausländern stellen die Russen damit einen Anteil von 2,2 Prozent, während die hier lebenden Ukrainer auf einen Anteil von 1,3 Prozent kommen.
Starker Anstieg der Zuwanderung aus Russland und der Ukraine
Die größten Bevölkerungsgruppen mit ausländischer Herkunft stellen die Türken vor den Syrern und Polen. Dabei kommen auf einen Syrer oder Polen fast zwei Türken, denn in der Bundesrepublik leben insgesamt 1,3 Millionen Türken. Sie stellen mit einem Anteil von 12,4 Prozent die größte Gruppe unter den Mitbürgern mit ausländischer Herkunft.
Nahezu gleich stark sind die Gruppen der Syrer und Polen, denn den 787.000 Syrern, die einen Anteil von 7,4 Prozent der Ausländer stellen, stehen 774.000 Polen gegenüber. Sie bilden mit einem Anteil von 7,3 Prozent die drittgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe in Deutschland.
In den vergangenen zehn Jahren ist sowohl die Gruppe der Bevölkerung mit russischen Wurzeln wie auch jene mit ukrainischer Herkunft stark gestiegen, denn die ukrainische Bevölkerung in Deutschland wuchs binnen zehn Jahren um 21 Prozent, während gleichzeitig die russische um 33 Prozent zunahm. Knapp 300.000 Personen haben sowohl die russische als auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Von den hier lebenden Ukrainern haben hingegen nur 24.000 beide Staatsangehörigkeiten.